Es sind nicht die Geschehnisse als solche, die Emotionen im Büroalltag auslösen; sondern entscheidend ist, wie Betroffene individuell das Geschehen wahrnehmen.
Positive Emotionserlebnisse werden meist in den Zusammenhängen gesehen:
- Arbeitszufriedenheit
- Job Commitment und Hilfeverhalten
- innovationsbezogene Verhaltensweisen
- Kreativität
- Proaktivität
- Produktivität
- Gesundheit
Das regelmäßige Empfinden von Ärger am Arbeitsplatz erhöht die Bereitschaft zu destruktivem Verhalten, z.B. Intrigen, Sabotage Diebstahl, Aggressivität, Verbreiten von Gerüchten. Da Ärger generell mit einem Verhaltenswunsch nach Konfrontation bzw. Attackieren verbunden ist, spricht einiges dafür, dass hinterhältige Intrigen insbesondere dann auftreten, wenn der Ärger nicht offen ausgelebt bzw. thematisiert, sondern unterdrückt und damit ertragen werden muss. Vorgesetzte neigen seltener zu intrigantem Verhalten, weil sie ihren Ärger offener ausleben können als hierarchisch Untergeordnete.
Allerdings warnt Anika Schulz, "dass negative Ereignisse und hiermit verbundene Emotionsempfindungen nicht immer und unter allen Umständen vermieden werden können und sollten, da diese durchaus wichtige Lernerfahrungen im organisationalen Kontext darstellen können. Zudem können auch positive (affektive) Ereignisse aufgabenbezogenen Zielen u.U. - zumindest zeitweise - abträglich sein, da sie von der konkreten Aufgabenbearbeitung ablenken und somit Prozesse der Zielerreichung vorübergehend stören.
Die Gestaltung von Ereignissen und Emotionen bei der Arbeit ist somit kein leichtes Vorhaben, sondern erfordert ein überlegtes und situationsadäquates Vorgehen ..."
Literatur zum Thema:
Interaktionen bei der Büroarbeit: Des einen Freud, des anderen Leid? Eine explorative Betrachtung vor dem Hintergrund der Affective Events Theory
Schulz, Anika