Westhoff weist auf die häufigsten Fehlerquellen in der Eignungsdiagnostik hin:
- Eignungsbeurteiler kennen oft theoretische Konzepte nur ungenau. Z.B. setzen sie alltäglich-unwissenschaftliche Konzepte von Intelligenz oder Konzentrationsfähigkeit irrtümlich mit den Definitionen gleich, die wissenschaftlichen Test- oder Fragebogen- Verfahren zugrunde liegen.
- Testautoren schlagen gelegentlich fehlerhafte Vorgehensweisen vor.
- Die Risiken sind noch größer bei selbst entwickelten Verfahren.
- Punktwerte werden oft falsch interpretiert.
- Haben Probanden bereits mehrfach an Tests teilgenommen, können sich ihre Testleistungen verbessern, ohne dass ihre berufliche Eignung damit gestiegen wäre.
- Bei fehlender Planung kann die Erhebung qualitativer Informationen unübersichtlich werden und zu Interpretationsfehlern führen.
- Es ist immer zu beschreiben, in welcher Kategorie von Situationen eine beurteilte Person sich wie verhält. Fehlt die Präzisierung der Kategorie, entstehen - wie im Alltag - zu stark verallgemeinernde, möglicherweise irreführende Aussagen.
- Ein ähnlicher Fehler kann durch eine Verwechslung entstehen, z.B. wenn fälschlich vom Umgang mit Kunden auf den Umgang mit Kollegen geschlossen wird.
- Wie stabil sind die Verhaltensweisen des Klienten? Vereinzelt aufgetretenes Verhalten zeigt an, dass jemand zu einem solchen Verhalten in der Lage ist, gestattet aber noch keine Aussage darüber, in welcher Kategorie von Situationen und wie häufig damit gerechnet werden kann.
Karl Westhoff et al. (Hrsg.) Grundwissen für die berufsbezogene Eignungsbeurteilung nach DIN33430.
Pabst, 280 Seiten, Paperback, ISBN 3-89967-235-6