Timo Kortsch und Simone Kauffeld (TU Braunschweig) stellten fest, dass Beschäftigte meist ihr privates Smartphone auch beruflich einsetzen - im Wesentlichen, um sich mit Kollegen auszutauschen und Informationen zu sammeln. In einem hochstrukturierten, standardisierten Arbeitskontext ist das Smartphone weitaus weniger notwendig als in eher wechselhaften Bereichen - wie etwa einer Baustelle, im Kundendienst usw..
Christian Rietz, Anna Knieper und Britta Krahn (Universität Köln/Hochschule Bonn-Rhein-Sieg) berichten in "Wirtschaftspsychologie" über ihre repräsentative Studie zu Sozialen Netzwerken im Berufskontext:
"Auch wenn viele ArbeitgeberInnen eher ein potenzielles Risiko in der Nutzung sozialer Netzwerke am Arbeitsplatz sehen, kann der Einsatz nutzenstiftend sein. Mitarbeitende können, z.B. indem sie öffentlich eine Frage stellen, ohne großen Aufwand und vergleichsweise zeitnah Kollegen/innen aus anderen Teams oder Unternehmensbereichen mit der nötigen Expertise zur Lösung des Problems finden." Es lässt sich zeigen, "dass durch das Posten von beruflichen Inhalten in Gruppen von Online-Netzwerken arbeitsbezogene Informationsvorteile entstehen."
"Darüber hinaus bieten soziale Netzwerke im Hinblick auf unternehmensinterne Kommunikation und Partizipation die Chance, Stimmungsbilder einzufangen, den Austausch über Standorte hinweg zu fördern und Entscheidungen und Entwicklungen zu kommunizieren, so dass die MitarbeiterInnen sich einbezogen fühlen. Auch bei der Vermittlung und Verbreitung von Unternehmenswerten stellen soziale Netzwerke ein sinnvolles Werkzeug dar ..."
Knapp 40% der Studienteilnehmer haben am Arbeitsplatz Zugriff auf externe soziale Netzwerke, etwa 30% machen täglich davon Gebrauch, und etwa 35% würden sich während der Arbeitszeit durchaus länger in den Netzwerken bewegen, wenn dies nicht kontrollier- und nachvollziehbar wäre ...