"Vertikale Informationsflüsse mit Macht- und Wissensgefällen liegen nicht nur zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, sondern auch zwischen Dienstleistern und Klienten vor, etwa zwischen Lehrer und Schüler, Beamten und Antragstellern oder Ärzten und Patienten.
Jeder Informationsfluss hat sowohl orientierende als auch motivationale Aspekte. In der Vorgesetzten-Mitarbeiter-Kommunikation bzw. in zahlreichen Dienstleister-Klienten-Kommunikationen ist der motivationale Aspekt von erheblicher Bedeutung. Die fehlende oder die gewährte Unterstützung, die Lerndienlichkeit von Rückmeldungen, die gängelnde oder die Freiraum gewährende Anweisung sowie die gewährte oder - möglicherweise auch nur vermeintlich - versagte respektvolle Anerkennung haben in der Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, aber auch Dienstleistern und Klienten häufig eine große Bedeutung...
Um dem motivationalen Aspekt des vertikalen Informationsflusses gerecht zu werden, reicht die Minimalinformation nicht aus. Zusätzlich ist die Optimalinformation unerlässlich, also auch Information über Begründungen bzw. Ursachen, über Fernziele, Folgen, Nebenwirkungen und Rahmenbedingungen, sofern Einsicht, Compliance, bzw. Coproduktion auf Seiten der Klienten erreicht werden sollen ..."
Dialogisch-interaktive Erwerbsarbeit - etwa pädagogische, pflegerische, beratende, verkäuferische - ist oft hoch stressanfällig und führt u.U. zu maximalen Gesundheitsrisiken. Winfried Hacker beschreibt in seinem Lehrbuch - wissenschaftlich fundiert - die wichtigsten Ursachen und zeigt Möglichkeiten, die Problematik wesentlich zu entschärfen.