"Gelingende dialogisch-interaktive Arbeit ist ein gekonntes Arbeiten an bzw. mit Menschen als gekonntes Lehren, Diagnostizieren, Therapieren, Pflegen, Beraten usw.. Wegen des Arbeitsgegenstandes Mensch sind dabei kommunikatives Können im spezifisch menschlichen Medium der Sprache sowie auch des mimischen und gestischen Ausdrucks und fachunspezifische Befähigungen zum Bearbeiten von komplexen, vernetzten, dynamischen Aufgaben eingeschlossen. Weil es um Arbeit mit und an Menschen geht, ist das Sprechhandeln dabei besonders wichtig," akzentuiert Hacker.
"Um die Bezeichnung als ´dialogisch-interaktive Arbeit´ nicht schönfärberisch erscheinen zu lassen, ist zuzugestehen, dass die gesellschaftspolitische Entwicklung zum globalen Turbokapitalismus u.a. erreicht hat, dass karitative Zuwendung zum Nächsten im Erwerbsprozess als marktwirtschaftliche Schwäche wirkt. Dadurch entstehen spezifische Widersprüche ..."
Hackers eigene Geschichte und Sozialisierung in der DDR legt nur für Unkundige den Verdacht nahe, der Psychologe bearbeite das Thema "Entfremdete Arbeit" ideologisch oder in einem ethischen Konzept. In Wahrheit bearbeitet er die Problemstellung empirisch-wissenschaftlich und analysiert auch subtile, kaum erkennbare Mechanismen. Die Lektüre des Lehrbuchs bietet reflektierte Hinweise, wie Menschen in der aktuellen Dienstleistungsgesellschaft nicht nur erfolgreich, sondern gleichzeitig zum gemeinsamen Wohlbefinden arbeiten können. Die humane Arbeitswelt ist möglich.
Schüler und Wegbegleiter legen aktuell eine Festschrift für Winfried Hacker vor. Alle Beteiligten drücken "damit auch die Hoffnung auf weitere Jahre wissenschaftlicher und menschlicher Gemeinsamkeit aus".
Arbeitsgegenstand Mensch: Psychologie dialogisch-interaktiver Erwerbsarbeit
Ein Lehrbuch
Hacker, Winfried