Das Buch orientiert sich en detail am spirituellen Bedarf von Patienten ebenso wie Therapeuten: Agnostiker, Atheisten, Christen, Juden, Moslems, Buddhisten, Taoisten
Sigmund Freud und viele seiner Kollegen haben belegt, dass Spiritualität destruktiv auf Psyche und Verhalten (ganzer Bevölkerungsgruppen) wirken kann. Daher legen die Autoren entscheidenden Wert auf Differenzierungen: "Positive spirituelle Erfahrungen sind positiv mit psychischer Gesundheit korreliert, negative spirituelle Erfahrungen beeinträchtigen psychische Gesundheit." Die Autoren sehen Hinweise darauf, dass eine positive spirituelle Praxis Ressourcen zur Verfügung stellt, die den Menschen stärken; die Widerstandskraft gegen mögliche Bedrohungen wächst. Daraus folgt im Umkehrschluss die fast provokante These: Wer keine positive Spiritualität praktiziert, ist bei einer psychischen Belastung stärker gefährdet.
Andreas Heinz, Ordinarius für Psychiatrie an der Charite Berlin, kommentiert in seinem Geleitwort: "Spiritualität läuft immer Gefahr, zur Ideologie zu (de-)naturieren. Es ist das Verdienst des Buches, hier vorsichtig zu bleiben und mit der Vielzahl der vorgestellten Perspektiven für jene Offenheit einzutreten, die unser Fach und die Auseinandersetzung mit den Erfahrungen der PatientInnen dringend braucht ..."
Georg Juckel, Knut Hoffmann, Harald Walach (Hrsg.) Spiritualität in Psychiatrie und Psychotherapie.
Pabst 2018, 412 Seiten. Paperback ISBN 978-3-95853-382-0. eBook ISBN 978-3-95853-383-7