Aus der Arbeitspsychologie leitet Mühlfelder sieben Postulate für eine lernförderliche Gestaltung des Hochschullebens ab:
- Ganzheitlichkeit der Lernaufgaben:Vollständige Lernaufgaben mit planenden, ausführenden und kontrollierenden Elementen. Studierende erkennen die Bedeutung und den Stellenwert ihrer Lernaktivitäten. Studierende erhalten Rückmeldung über den eigenen Lernfortschritt aus der Lerntätigkeit selbst.
- Anforderungsvielfalt:
Unterschiedliche Begabungen, Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten können geübt werden. Einseitige Beanspruchungen lassen sich vermeiden. - Möglichkeiten der sozialen Interaktion:
Schwierigkeiten können gemeinsam bewältigt werden. Gegenseitige soziale Unterstützung hilft, Belastungen besser zu verarbeiten. - Handlungsautonomie:
Stärkt die Selbstwirksamkeit und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung. - Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten:
Offene Lernformate, Entwicklung eigener Lernziele und -aufgaben fördern Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheit. - Zeitelastizität und stressfreie Regulierbarkeit:
Unangemessene Arbeitsverdichtung wird vermieden, und Freiräume für Reflexion werden geöffnet. - Sinnhaftigkeit der (Lern-)-Aufgabe:
Übereinstimmung von Handlungszielen mit sinnhaften Normen und Werten.
"Im Vergleich zu anderen Formen der Studienorganisation erfordert ein solches Vorgehen ein anderes Lern- und Studierverhalten, als es die meisten Studienanfänger gewohnt sind. Nicht der lehrerzentrierte Unterricht steht im Mittelpunkt, sondern das gemeinsame Erarbeiten und Aushandeln von Lernzielen und -inhalten durch die Studierenden selbst. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion und die Eigenverantwortung werden dadurch gestärkt ..."