In Syrien und anderen Ländern des Nahen Ostens ist Englisch Pflichtunterricht ab dem ersten Schuljahr. Daher kann meist von englischen Sprachkenntnissen ausgegangen werden. Entsprechend empfiehlt Kubinger, bei unzureichenden Deutsch-Kenntnissen nach Möglichkeit mit der englischen Fassung des AID3 zu testen. "In vager Anlehnung an die frühere Version eines AID2 Türkisch geht es um ein kombiniertes Vorgehen. Unter Einsatz der beiden entsprechenden TestleiterInnenprogramme ´AID_3_tailored ´ kann die Testung (auch untertestspezifisch) je Testperson sprachlich dabei so erfolgen, dass jeweils die relativ beste Leistung erzielt wird. Damit sollten unter den gegebenen sprachdefizitären Bedingungen die wahren kognitiven Fähigkeiten ´besser angenähert´ erfasst werden."
In seinem Beitrag demonstriert Kubinger diesen Ansatz anhand eines Beispiels und zeigt, "dass infolge der individuell optimalen Aufgabenauswahl der Mehraufwand durch den gelegentlichen Wechsel der Sprache für die Testpersonen zumutbar und für die testleitenden PsychologInnen akzeptabel ist." Gegenwärtig wird die englische Version des TestleiterInnenprogramms ´AID_3_tailored´ noch nicht vertrieben. On demand wird es jedoch vom Autor vorerst unentgeltlich zur Verfügung gestellt (klaus.kubinger@univie.ac.at).
Klaus D. Kubinger: Intelligenztestung von MigrantInnen (auch) mittels AID3-Englisch. REPORT PSYCHOLOGIE 2-2025, S, 20ff