Hedonismus: "Linker, lustvoller Aufbruch dank 68?" Klotter belegt: "Fehlanzeige". "Und so stellt sich die Frage, ob linkem Denken das Lustfeindliche inhärent ist, und/oder vom linken Denken Menschen attrahiert werden, die letztlich lustfeindlich sind." Ideologisch hat schon Marx geklärt: Lustvolles kann sich eigentlich nur der Kapitalist leisten. Und eine politisch bewusste, emanzipierte Frau wird es eher mit dem Teufel treiben als mit einem zünftig-konventionellen Macho in einer bürgerlichen Zweierbeziehung.
Mehr oder weniger enthaltsame Frauengruppen jeglicher Couleur gerieten in Mode - zum Wohnen, zur Arbeit, zwecks Selbstfindung oder gar zur Agitation im Geschlechterkampf. Männer wurden immer häufiger ausgeschlossen und wollten immer weniger dem Klischee entsprechen, das Feministinnen gern von ihnen zeichneten. Männlichkeit wurde zunehmend irritiert, fand immer weniger ein kompatibles weibliches Pendant. Männer übten sich teils in Triebunterdrückung oder suchten Befreiung, Auswege: Gründeten Männergruppen, versuchten homosexuellen Sex, ohne wirklich homosexuell zu sein; praktizierten Sex mit Kindern und schufen zur "Legitimierung" eine verklärende Ideologie von der "sexuellen Selbstbestimmung des Kindes".
Christoph Klotter zitiert aus dem "Männertagebuch-Kalender 1978": "Nicht der männliche Mut, sondern die ´unmännliche´ Angst hat uns zur Marionette, zum geeigneten Manipulationsobjekt und hilflosen Spielball gemacht ..."