- "Das Ethos vollzieht eine Revision des individuellen oder kulturellen Wertesystems und erlebt eine Steigerung des ethischen oder sprituellen Bewusstseins. Fähigkeiten wie Selbstakzeptanz und Vergebung, Generativität oder soziales Engagement nehmen zu, und Weisheitskompetenzen können sich entwickeln.
- Im Logos vollzieht sich eine Revision bisheriger Basisannahmen sowie von autonomiehemmenden Überzeugungen. Eine fundamentale und realistische OK-Haltung trotz erfahrenen Leides sowie eine Toleranz gegenüber Unsicherheiten nehmen zu. Nicht dem Geschehenen, aber dessen Bewältigung können Sinn und Bedeutung beigemessen und neue Möglichkeiten im Leben ergriffen werden.
- Im Pathos vollzieht sich eine Bewältigung ohne Rückfall in alte Skriptüberzeugungen oder in eine hilflose Opfer-Haltung. Es kommt zu einem Zuwachs an Achtsamkeit, Empathie oder Serenität sowie zu echten, intimen Beziehungen."
Holzner-Michna zieht eine Parallele zur japanischen Kunst des Kintsugi, in der "zerbrochene Gefäße nicht verworfen, sondern die Bruchteile zusammengefügt und mit vergoldetem Klebstoff zu neuem Glanz geformt werden." Martine Wright verlor in London bei einem Bombenanschlag beide Beine - und wurde später als Sitz-Volleyballspielerin Olympianikin; ihre Devise: "It´s not the stuff that´s important; it´s how you deal with it."
Gudrun Jecht & Martha Hüsgen-Adler (Hrsg.): Hoffnung und Verzweiflung
Reader zum 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Transaktionsanalyse (DGTA)
Pabst, 2024, 192 Seiten
Print: 978-3-95853-906-8
PDF: 978-3-95853-907-5
Reischies, Friedel M.Leid-Erleben
– ein Fundament der Psychopathologie
Pabst, 2021, 128 Seiten, Hardcover
Print: 978-3-95853-751-4
PDF: 978-3-95853-752-1