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Untersuchung zeigt: Kleider machen Leute

Anzug und Bluse werden häufig als Ausdruck professioneller Seriosität angeführt. Aber ist das heute wirklich noch so? Haben Start-up-Kultur, abflachende Hierarchien und steigende Individualität nicht auch die Wahrnehmung von Kleidung verändert? Diese Fragen hat Lina-Sophie Stens untersucht. „Kleider machen Leute – eine Moderatorenanalyse zum Effekt des Kleidungsstils auf die Eindrucksbildung je nach Ähnlichkeit zum eigenen Kleidungsstil“ heißt ihre Abschlussarbeit im Studiengang Angewandte Psychologie (B.Sc) an der Hochschule Fresenius in Düsseldorf.

Wirken Führungskräfte in Anzug und Krawatte mächtiger und kompetenter? Spielt der eigene Kleidungsstil bei der Einschätzung eine Rolle? Ruft formelle Kleidung auch negative Assoziationen hervor? Im Rahmen einer Online-Befragung hat Lina-Sophie Stens diese und weitere Fragen gestellt. Dazu hat sie insgesamt 329 Personen Fotos von formell und informell gekleideten Menschen präsentiert. Die befragten Personen gaben auf einer Skala an, für wie attraktiv, mächtig, intelligent, beruflich erfolgreich und vertrauenswürdig sie ein und dieselben Personen in jeweils formeller und informeller Kleidung hielten. Die gezeigten Personen waren dabei sowohl männlich als auch weiblich, durch einen selektierenden Pretest kontrolliert mittelattraktiv und derselben Statur sowie Altersklasse zugehörig.

Die Auswertung zeigt, dass die abgebildeten Personen in formeller Kleidung in vier der fünf genannten Kategorien deutlich positiver beurteilt wurden: nämlich als attraktiver, mächtiger, intelligenter und beruflich erfolgreicher als mit einem informellen Kleidungsstil. „Es lässt sich also festhalten, dass das Sprichwort „Kleider machen Leute“ keineswegs veraltet ist. Ein Anzug oder Kostüm strahlen auch im heutigen Zeitalter – trotz flacher Hierarchien, hoher Individualität und Fokus auf objektiven Potenzialen – Macht und Kompetenz aus“, erläutert die Absolventin die Ergebnisse. In der fünften Kategorie – der Vertrauenswürdigkeit – hingegen hinterließen die Personen in formeller Kleidung einen deutlich schlechteren Eindruck als informell gekleidet: Sie wurden als nur gering vertrauenswürdig eingeschätzt. Das Tragen von Jeans und T-Shirt ging hingegen mit einer hohen Vertrauenswürdigkeitseinschätzung einher. Daraus lasse sich ableiten, dass der Anzug nicht nur positive Effekte beim Gegenüber hervorrufe.

„Wie attraktiv, intelligent und vertrauenswürdig wir andere Personen finden, wird auch davon beeinflusst, wie wir uns selbst kleiden“, sagt Stens. So wirke sich ein ähnlicher Kleidungsstil mit der zu beurteilenden Person positiv aus, ein abweichender Kleidungsstil eher negativ. Zukünftige Forschungen könnten auf der Grundlage dieser Untersuchung weitere Aspekte in den Fokus rücken.

Das gesamte Interview mit Lina-Sophie Stens ist im Wissenschaftsblog adhibeo zu lesen: https://www.adhibeo.de/kleider-machen-leute/

 


Weitere Informationen:

http://www.hs-fresenius.de

 

Pressemitteilung unter: https://nachrichten.idw-online.de/2019/08/28/untersuchung-zeigt-kleider-machen-leute/?groupcolor=3




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