"Die Befunde belegen, dass pathologische Glücksspieler grundsätzlich und auch unter spezifischen glücksspielassoziierten Experimentalbedingungen die Fähigkeit besitzen, die Konsequenzen ihres Verhaltens in Entscheidungsprozessen adäquat zu berücksichtigen." Eine Impulskontrolle ist ebenso möglich wie eine Verhaltenshemmung. Vor diesem Hintergrund verspricht eine Therapie durchaus Erfolg: am ehsten dann, wenn Betroffene Verhaltensweisen trainieren, die ihrem Belohnungssystem zugute kommen und damit das Glücksspiel quasi ersetzen.
Kein anderes Wirtschaftssegment wächst in Deutschland so stark wie der Glücksspielmarkt. Er setzte allein im legalen Bereich 2002 mehr als 27Milliarden Euro um und stieg 2017 auf über 46Milliarden Euro. Etwa zwei Drittel dieser Beträge liefen durch Geldspielautomaten. Zum noch stärker wachsenden illegalen Glücksspielmarkt - z.B. via online - liegen keine verlässlichen Daten vor. Zur Zahl von süchtigen und problematischen Spielern kamen mehrere Befragungen zu Ergebnissen, die um ein Prozent der Bevölkerung liegen.
Literatur
Bernd Sobottka: Entscheidungsverhalten bei pathologischen Glücksspielern.
Pabst, 165 Seiten, Paperback ISBN 978-3-89967-367-8
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Bernd Sobottka, Holger Feindel (Hrsg.) RAUSCH, Wiener Zeitschrift für Suchttherapie,
1-2016. Themenschwerpunkt: Pathologisches Glücksspiel und pathologischer PC-/Internet-Gebrauch