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Studierende helfen benachteiligten Kindern: Dabei gewinnen beide Seiten

Ein Schülerhilfe-Projekt in Essen hat gezeigt, wie benachteiligten Kindern geholfen werden kann: Studierende pädagogischer Fachrichtungen begleiten und fördern mindestens ein Jahr lang verlässlich ein Kind; zwei oder mehr Wochenstunden sind erforderlich. Die Evaluation zeigte erfreuliche Ergebnisse: "Die Projekterfahrungen tragen offensichtlich bei einer Vielzahl der Kinder zu einem positiven Selbstbild, einer fröhlichen Grundstimmung und einer erhöhten Unternehmungslust bei."

Ein großer Teil der Kinder hat einen migrationsbedingt problematischen Familienhintergrund. Daher überrascht es nicht, dass in drei Bereichen nur minimale Fortschritte erzielt wurden:

  • Bereitschaft der Eltern zur Mitarbeit in der Schule
  • Leistungen in Deutsch
  • regelmäßiger Schulbesuch

Projektleiter Dr. Michael Maas geht davon aus, "dass viele dieser Migrantenkinder sich im Rahmen des Projekts erstmals in ihrem Leben über einen längeren Zeitraum mit einem sprachlich kompetenten Erwachsenen in der deutschen Sprache verständigen ..." Das Jahr und die Häufigkeit der Kontakte reichten offensichtlich für eine wesentliche Verbesserung der Sprachkompetenz nicht aus.

Die Studierenden wurden während ihrer Patenschaft gecoacht und im Anschluss befragt. Mit einer Ausnahme haben alle Beteiligten bestätigt, "einen lehrreichen Einblick in andere Kinderwelten" erhalten zu haben. Etwa 90% sehen in den unmittelbaren Erfahrungen mit dem Patenkind und in der anschließenden Reflexion "eine wichtige Vorbereitung auf die spätere Berufstätigkeit" - "wichtiger als die meisten universitären Seminare".

Aufgabe des Projektes war es, "eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, um auf dieser Grundlage entwicklungsförderliche Bedingungen herzustellen." Diese Beziehungsarbeit gelingt in den meisten Fällen. Die Kehrseite der Medaille zeigt sich darin, dass mehr als ein Drittel der Paten nur mit schlechtem Gewissen die Beziehung beenden konnte.

Beteiligte und Supervisoren haben das Projekt detailliert dargestellt und kritisch analysiert, um anderen Schulen und Universitäten entsprechende Anregungen zu vermitteln.




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