Wie akzentuieren Religionen im Einzelnen ihre Hilfe in Krisensituationen? Sachsse notiert anhand von Schlagworten:
- Jüdisch: Shit happens ... why does all the Shit of the world always happen to me? Die Klage vor dem Allmächtigen dient als Ressource der Selbstfindung und Stabilisierung.
- Moslemisch: Shit happens ... if shit happens, it is Allah´s wish. Das Inshallah empfiehlt eine radikale Akzeptanz des Schicksals. Ereignisse werden als unergründliche Maßnahmen einer unergründlichen Gottheit hingenommen. "In dem Moment, in dem Menschen ein Trauma wirklich aus tiefster Seele als Bestandteil des Lebens annehmen können, verliert das Trauma seine Macht."
- Katholisch: Shit happens ... if shit happens it is my guilt. An seinen Schicksalsschlägen kann der Mensch schuldig sein - ohne dafür die Verantwortung zu tragen. In der Erbsünde liegt die eigentliche Ursache. "Auch diese Sichtweise kann das retten, worauf wir offenkundig nicht verzichten können - unsere Überzeugung, dass die Welt und die Gottheit im Tiefsten gerecht sind."
- Protestantisch-Calvinistisch: Shit happens ... If I work harder Shit won´t happen to me. Der Mensch sieht am Gelingen seiner Tätigkeit, dass Segen auf ihm ruht. Bei einem Misslingen oder einem traumatischen Ereignis sieht er die Anforderung, noch mehr zu leisten. Dies kann die Resilienz fördern, jedoch auch zu einer gefährlichen Überforderung führen.
- Buddhistisch: Shit happens ... If Shit happens, it doesn´t matter to me. "Leidenschaften schaffen Leiden. Erst die Bewertung macht aus einer Situation eine Katastrophe. Diese Überzeugung Buddhas liegt der Empfehlung zugrunde, Leidenschaften abzulegen und die Welt in jedem Augenblick radikal zu akzeptieren."
Krisen erLeben
Posner, Werner; Echterhoff, Silke; Schröter, Hartmut (Hrsg.)