Diplompsychologin Sylvia Schramm: Die Täter "wollen kleine Mädchen und Jungen prügeln und an Haken aufhängen, gemeinsam in Gruppen sexualisierte Gewalt gegen Kinder ausüben, die Kinder qualvoll leiden sehen, die Kinder mit Blut beschmieren und zur Sodomie zwingen. Die große Nachfrage nach und Produktion von Hardcore-Kinderpornos spricht eine deutliche Sprache."
Schramm berichtet, wie Kinder mit ausgefeilt grausamer Technik abgerichtet werden, um möglichst perfekt zu funktionieren: "Sie sollen nicht weinen, schreien, jammern - es sei denn, in den Rollenspielen ist dies erwünscht. Sie sollen nicht erbrechen, einnässen, einkoten - es sei denn, es ist von den Erwachsenen erwünscht. Sie sollen ggfs. lächeln, damit manche Erwachsene in der Illusion bleiben können, für die Kinder sei der Sex ebenfalls schön. Und sie sollen möglichst wenig erinnern an Orten, Räumen, Gesichtern, Namen. Es sind Kinder erforderlich, die sofort tun, was ihnen Erwachsene signalisieren, und sich nach Foltererfahrungen am nächsten Tag in Kindergarten und Schule so unauffällig wie möglich verhalten." Allenfalls gelten sie dann im Alltagsleben als verträumt, abwesend, unaufmerksam, scheu ...
Sind die Opfer herangewachsen, ist ein Ausstieg aus dem Milieu nur unter größten Risiken und Schwierigkeiten möglich: Die Gruppe versucht, es zu verhindern - z.B. indem es das Opfer zur Mittäterschaft nötigt. Oder: Die Abrichtung des Opfers kann so nachhaltig erfolgreich sein, dass ihm die Kraft zur entscheidenden Eigeninitiative auch im späteren Erwachsenenalter fehlt. Oder: Die/der Betroffene hat die Schreckenserinnerungen verdrängt - d.h. abgespalten, um im normalen Alltag zu "funktionieren".
Diplompsychologin Claudia Fliß weiß aus eigenen Erfahrungen: "Wenn Gruppenmitglieder Kontakt zu Professionellen in helfenden Berufen aufnehmen, wissen sie manchmal, dass sie sich in einer solchen Gruppe befunden haben oder noch befinden. Manchmal ist es aber ihrem bewussten Denken nicht mehr verfügbar. Sie kommen vorwiegend wegen der mit der Manipulation und Gewalt entstandenen Störungen und Symptome. Im Rahmen einer Dissoziativen Identitätsstörung muss es den Hilfe suchenden" Frauen und Männern nicht bewusst sein, dass die früheren Gewalterfahrungen ihre aktuellen psychischen Störungen verursachen. Claudia Fliß beschreibt ausführlich, wie nach diesen Traumatisierungen eine rücksichtsvolle Psychotherapie wesentlich helfen kann.