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Sex nach Crystal-Meth: "Nachher fühlst du dich nur noch genervt ..."

„CRYSTAL-METH“ Einblicke in den Lebens- und Konsumalltag mit der Modedroge „Crystal“

Crystal-Meth: Der STERN verbreitet hemmungslos die angeblich grandiosen Wirkungen der Methamphetamin-Droge - massive Werbung für "das gefährlichste Rauschgift der Welt". "Es scheint, dass ein deutlicherer Verstoß gegen das Werbeverbot des Paragraphen 14, Absatz 5 Betäubungsmittelgesetz kaum zu konstruieren ist," urteilt Dr. Raphael Gassmann, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in Hamm.

In seinem aktuellen Newsletter notiert der Suchtexperte: "Dass in der Titelgeschichte alle üblichen Drogenklischees bedient werden, von der Droge als verschlingendem Monster über die (natürlich) ausländischen Händler, hilflose Bürgermeister, geisterhafte Abhängige, Drogenfahnder als einsame Vampirjäger, all das ist einfach nur der bekannt schlechte Stil. Die knackigen Werbesprüche sind ein ganz anderes Problem ... Also, lieber Stern, journalistisch war das jetzt nicht ganz so lausig wie Eure Hitler-Nummer, aber die Richtung ..."

Der STERN schwärmt: "Methamphetamin steigert die sexuelle Leistungsfähigkeit ... Die nehmen das Zeug und poppen zwei Tage lang durch. Das klappt nicht auf Koks. Auf Crystal geht´s sofort zur Sache." Professorin Dr. Gundula Barsch hat im Rahmen einer Studie Crystal-Meth-Konsumenten u.a. zur "Sache" befragt und unterschiedliche, eher nüchterne Antworten erhalten, z.B.: "Das Sexleben ist Quatsch. Das hat irgendwann mal irgendwer irgendwo ins Horn geblasen. Am Anfang mag´s vielleicht noch so heiß sein, nachher fühlst du dich nur noch genervt ..." 

Bei den psychologischen Folgen des Crystal-Konsums steht an erster Stelle die ausgesprochen antierotisch wirkende Reizbarkeit bzw. Überempfindlichkeit. Eine Betroffene: "Man ist auch reizüberflutet, wenn man die ganze Zeit gefühlskalt ist, und dann kommen mal wieder Gefühle an und es stauen sich auch welche ..." 

Rückzug und Isolation beschreiben Crystal-Konsumenten in der Barsch-Studie als häufigstes soziales Phänomen - oft kombiniert mit Egoismus, moralischen Grenzüberschreitungen, Gleichgültigkeit, Aggressivität und Gewaltbereitschaft, Misstrauen und sozialen Ängsten, Stress.

Ein Betroffener berichtet über eine Gruppe: "Wir haben uns immer einen Spaß gemacht, uns gegenseitig zu pushen, indem einer einen Wutausbruch simuliert. Der kommt rein und schnauzt alle an und rastet übelst aus. Und alle sind übelst geschockt. Solche Nummern. Das funktioniert halt durch das hohe Level an Adrenalin, Noradrenalin, was da ausgeschüttet wird. So verrückt es klingt, auf dem Zeug macht es Spass, Stress zu machen. Stress ist gut. Wenn du lange ruhig sitzt auf dem Gelumpe, da wirst du nur wirr im Kopf. Du musst aktiv werden und am besten Stress aussenden ..."


Literatur:

„CRYSTAL-METH“
Einblicke in den Lebens- und Konsumalltag mit der Modedroge „Crystal“




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