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Senioren akzeptieren auch komplexe Technologie: Doch Spaß muss sein

Wenn ältere Menschen zuhause selbständig bleiben wollen, können sie sich künftig moderner technischer Hilfen bedienen: Ambient Assisted Living soll das Leben aktiver und sicherer machen. Die Einfachheit für Benutzer ("Usability") steht meist im Vordergrund. Die Sozialforscher Ulrich Becker und Hermann Atz waren überrascht, als sie in ihrer Studie herausfanden: Auch wenn das Assistenzsystem Bedienungsschwierigkeiten bietet, wird es von Senioren akzeptiert und genutzt; Voraussetzung ist allerdings ein gewisser Spaßfaktor. Die Studie erschien im Paperback "Usability Day VII - Technologienutzung ohne Barrieren".

Die grundsätzliche Einstellung zur Technik, die Bedienerfreundlichkeit einer bestimmten Funktion des Systems oder Wünsche an das System spielten für die Akzeptanz fast keine Rolle. "Die Präferenzen für bestimmte Funktionen ergaben sich vielmehr aus dem Ausprobieren und sinnlichen Erfahren.

Eine bei den Testpersonen besonders beliebte Komponente waren die aktivierenden Gedächtnisübungen - darunter: Kopfrechnen, Buchstaben suchen, intuitives Schätzen und Wörter merken. Vor allem die Schätzaufgabe, ob mehr schwarze oder mehr weiße Punkte auf dem Bildschirm zu sehen seien, fesselte einige Probanden ganz besonders, weil ein genaues Nachzählen kaum möglich war und man mit seiner Schätzung oft überraschend daneben lag. Interessant war bei dieser Begeisterung, dass aus der ursprünglichen Messung der Technikeinstellungen der betroffenen Gruppe eigentlich eine gewisse Skepsis gegenüber Computerspielen hervorgegangen war.

Der Reiz lag darin, die eigene geistige Tagesform spielerisch zu messen und möglichst im nächsten Versuch zu übertreffen. Ein äußerst motivierendes Rätsel blieb dabei die Frage, ob man eher auf Geschwindigkeit oder eher auf möglichst korrekte Antworten setzen sollte. Mittels einer History-Funktion konnte man sich zwar die Formkurve der vergangenen Woche anschauen, aber einigen Probanden war dies nicht genau genug, und sie notierten sich die Ergebnisse daher detaillierter auf einem Zettel. Sie wären sicherlich bereit gewesen, auch eine komplizierte Rückschau-Funktion zu bedienen ..."

Technologienutzung ohne Barrieren – uDay VII
von Hellberg, P.; Kempter, G. (Hrsg.)




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