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Self-Assessment: Entscheidungshilfen für Studieninteressierte, Entlastung für Hochschulen

Studienabbrecher setzen in Deutschland jährlich etwa eine Milliarde Euro in den Sand. Um diesem kostspieligen Missvergnügen vorzubeugen, erhalten Studieninteressierte und Berufsanfänger immer häufiger die Möglichkeit, vorab ihre spezifische Eignung selbst zu testen: Self-Assessment-Tools stehen online kostenfrei zur Verfügung. Deren Qualität reicht von untauglich bis hochqualifiziert. Professor Dr. Klaus Kubinger und Kollegen (Wien) dokumentieren erstmals en detail und in Übersicht, wie wissenschaftlich fundierte Self-Assessments konstruiert werden und was sie realiter nutzen oder schaden können. Das Buch "Self-Assessment - Theorie und Konzepte" ist bei Pabst Science Publishers erschienen.

Das Anforderungsprofil ist jeweils Grundlage des Assessments. Für Architektur beispielsweise werden folgende Anforderungen postuliert - in der Rangreihenfolge einer deutlich abgestuften Relevanz:

  • Motivation (Engagement, Lernbereitschaft, Durchhaltevermögen, Interesse am Fach, Erfolgszuversicht, Zielorientierung, Zielsetzung)
  • Intelligenz (Kreativität, kritisches Denken, schlussfolgerndes Denken, verbale Fähigkeiten, räumliches Vorstellungsvermögen, figurale Fähigkeiten, numerische Fähigkeiten, Flexibilität im Denken)
  • Soziale Kompetenz (Kommunikationsfähigkeit, Kontaktfähigkeit, Überzeugungsstärke, Teamfähigkeit)
  • Organisation (Organisationstalent, Informiertheit, Zeitmanagement, Prioritätensetzung, Planen)
  • Emotionale Kompetenzen (Distanzierungsfähigkeit, Standhaftigkeit, Offenheit)
  • Arbeitsstil (Gewissenhaftigkeit, Eigeninitiative, selbständiges Arbeiten, realistische Selbsteinschätzung)
  • Belastbarkeit (Frustrationstoleranz, Arbeit unter Zeitdruck)
  • Lernverhalten (Lernfähigkeit, Lernstil)
  • Fachspezifisches Wissen
  • Selbstbild

Ein entsprechendes Self-Assessment intendiert nicht einen möglichst zügigen Studienabschluss mit optimaler Bewertung, sondern Erfolg und Zufriedenheit im Studium wie im Beruf.

Aus der Sicht von Hochschulen und potentiellen Arbeitgebern dient ein Self-Assessment v.a. dazu, die Zahl ungeeigneter Bewerber zu reduzieren; dies ist nicht nur volkswirtschaftlich ein zunehmend relevantes Ziel. Für Kubinger und seine Kollegen im psychologischen Institut der Universität Wien steht im Vordergrund, den Nutzern konstruktive Möglichkeiten zur Selbstreflexion an die Hand zu geben - d.h. z.B. an eigenen Schwächen zu arbeiten oder sich beruflich umzuorientieren.




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