Das Anforderungsprofil ist jeweils Grundlage des Assessments. Für Architektur beispielsweise werden folgende Anforderungen postuliert - in der Rangreihenfolge einer deutlich abgestuften Relevanz:
- Motivation (Engagement, Lernbereitschaft, Durchhaltevermögen, Interesse am Fach, Erfolgszuversicht, Zielorientierung, Zielsetzung)
- Intelligenz (Kreativität, kritisches Denken, schlussfolgerndes Denken, verbale Fähigkeiten, räumliches Vorstellungsvermögen, figurale Fähigkeiten, numerische Fähigkeiten, Flexibilität im Denken)
- Soziale Kompetenz (Kommunikationsfähigkeit, Kontaktfähigkeit, Überzeugungsstärke, Teamfähigkeit)
- Organisation (Organisationstalent, Informiertheit, Zeitmanagement, Prioritätensetzung, Planen)
- Emotionale Kompetenzen (Distanzierungsfähigkeit, Standhaftigkeit, Offenheit)
- Arbeitsstil (Gewissenhaftigkeit, Eigeninitiative, selbständiges Arbeiten, realistische Selbsteinschätzung)
- Belastbarkeit (Frustrationstoleranz, Arbeit unter Zeitdruck)
- Lernverhalten (Lernfähigkeit, Lernstil)
- Fachspezifisches Wissen
- Selbstbild
Ein entsprechendes Self-Assessment intendiert nicht einen möglichst zügigen Studienabschluss mit optimaler Bewertung, sondern Erfolg und Zufriedenheit im Studium wie im Beruf.
Aus der Sicht von Hochschulen und potentiellen Arbeitgebern dient ein Self-Assessment v.a. dazu, die Zahl ungeeigneter Bewerber zu reduzieren; dies ist nicht nur volkswirtschaftlich ein zunehmend relevantes Ziel. Für Kubinger und seine Kollegen im psychologischen Institut der Universität Wien steht im Vordergrund, den Nutzern konstruktive Möglichkeiten zur Selbstreflexion an die Hand zu geben - d.h. z.B. an eigenen Schwächen zu arbeiten oder sich beruflich umzuorientieren.