Im Wesentlichen sieht die Psychologin vier Bestandteile erfolgreichen
Problemlösens in komplexen Situationen:
- Selbstvertrauen und Kompetenzgefühl verstärken das Durchhaltevermögen und die Power, "sich festzubeißen".
- Emotionale Verbundenheit mit der Problemstellung ermöglicht es, die Bedeutsamkeit der aktuellen Situation für die Befriedigung eigener Motive zu erleben; gute Problemlöser sind in der Lage, sich emotional zu adaptieren
- Funktionales Denken bedeutet: "In komplexen Systemen ist es weniger erfolgversprechend, möglichst viel über eine Situation zu wissen und Ist-Zustände möglichst vollständig zu erfassen, sondern vielmehr in dem Bewusstsein, nicht alles wissen zu können, Informationen über die Veränderung der Zustände zu sammeln... Funktionales Denken besteht darin, dass eine Situation im Hinblick auf ihre Wirkvariablen analysiert wird. Im Zentrum stehen die Beziehungen zwischen den Variablen des Systems."
- Selten ist es notwendig, eine Strategie aufzugeben, doch sie muss immer aktuell angepasst werden. "Erfahrung im Umgang mit komplexen Anforderungen besteht nicht unbedingt in der Verfügbarkeit vieler, verschiedener Strategieen, sondern vielmehr darin, eine persönlich erfolgreiche, generelle Strategie den situativen Erfordernissen anpassen zu können und auf dieser Basis eine erfolgreiche Komposition einer Abfolge an Maßnahmen zu entwickeln."
Alle vier Komponenten dynamisieren einander."Erfolge beim Lösen komplexer Probleme lösen eine positive Weiterentwicklung aus. Für zukünftige Fälle wird das Selbstvertrauen gesteigert. Die Neigung zur emotionalen Verbundenheit wird ebenfalls erhöht, und eine höhere Verfügbarkeit erfahrungsgemäß erfolgreicher Denkformen ist vorhanden. Ein Prozess der Kompetenzentwicklung für das komplexe Problemlösen ist eingeleitet und verstärkt sich im Folgenden selbst ..."
Emotionale Adaptivität – Ein integratives Problemlösemodell
Starker, Ulrike