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Selbstentmündigung der Psychologie: Autogenese-Prinzip als Ausweg

"Wenn Erwägen zu einem Hauptgegenstand der Psychologie gehören sollte, dann müsste Logisches (wie Disjunktionen) von ihr auch eigenständig erforscht werden. Das ist entgegen ihrer eigenen Geschichte aber nicht der Fall," kritisiert Dr. Werner Loh (Universität Paderborn) in seinem Beitrag zum Reader "Konkrete Psychologie - Die Gestaltungsanalyse der Handlungswelt".

"Vielmehr hat sich die Psychologie als Fach im Laufe des 20. Jahrhunderts arbeitsteilig selbstentmündigt und einer an der kalkülisierenden Mathematik orientierten Logik delegiert.

Psychologen und Psychologinnen übernehmen heterogenetisch ungeprüft Ergebnisse kalkülisierender Logiken und verwenden sie für ihre Forschungen - dann auch autogenetisch darauf aufbauend. Prüft man allerdings diese Logiken hinsichtlich der Ansprüche, etwa Disjunktionen formalisiert zu haben, so ist festzustellen, dass weder in diesen an Kalkülisierungen orientierten Logik-Traditionen derartige Behauptungen überprüft worden sind noch in der Psychologie dies nachgeholt worden ist.

Holt man dies nach, so ist das Ergebnis desaströs. Wenn aber schon ein Kern kultureller Evolutionen - das Erwägen von Alternativen - derart verfehlt wird, dann sollte es nicht wundern, dass Psychologie hinsichtlich komplexer Problembewältigung kaum vorankommt, sondern es überhaupt an umfassender Theoriearbeit mangelt, die die Historizität auch ihrer eigenen Bemühungen berücksichtigt.

Das Prinzip der Autogenese könnte solche Sackgassen überwinden helfen ..."


Konkrete Psychologie – Die Gestaltungsanalyse der Handlungswelt
Jüttemann, G.; Mack, W. (Hrsg.)




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