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Schwermetalle im Haar von Ludwig van Beethoven: Warum der Künstler und Trinker früh sein Gehör verlor

Harvard-Forscher untersuchten kürzlich Haarproben von Ludwig van Beethoven und fanden weit überhöhte Spuren von Arsen, Blei und Quecksilber. Der Befund überraschte die Chemiker Nader Rifai und Kollegen nicht: Der Künstler hatte regelmäßig eine ganze Flasche Wein pro Tag getrunken; und derzeit war es üblich, den Wein mit Blei-Acetat zu süßen. Die gleichfalls exzessive Vorliebe Beethovens für Fisch aus der Donau hatte dazu geführt, dass er überproportional viel Arsen und Quecksilber zu sich nahm. Die Intoxikationen sind zumindest eine Mitursache für die Leiden Beethovens.

 

Der Kardiologe und Musiker Hans Joachim Trappe beschreibt sie im Detail ausführlich aus medizinischer Sicht: "Pocken, Sehstörungen, gastrointestinale Beschwerden, Pankreatitis, Hepatitis, Alkohol - und schließlich stocktaub".  Aus psychologischer Sicht resumiert Trappe: "Beethoven muss sich bewusst gewesen sein, dass seine Umwelt es nicht leicht mit ihm hatte, und er fühlte sich oft missverstanden. Wie viele seiner Musikerkollegen litt Beethoven an Depressionen und hegte zeitweise Suizidgedanken. Besonders in Beethovens Musik sind Phasen manischer bzw. depressiver Gemütszustände hörbar - wahrscheinlich bipolare Störungen. Bei Beethoven sind allerdings reaktive Komponenten anzunehmen, nicht zuletzt bedingt durch seine frühen irreversiblen Hörstörungen."

 

https://doi.org/10.1093/clinchem/hvae054

 

Hans-Joachim Trappe, Wolfgang Mastnak: Krankheit - Sphäre des Schaffens. Komponisten im Spiegel medizinischer Forschung.

Pabst, 196 S., Hardcover ISBN 978-3-95853-041-6, eBook ISBN 978-3-95853-042-3

 

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