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Schwarzarbeit in Deutschland rückläufig, in Südeuropa mit Hochkonjunktur

Die Schattenwirtschaft liegt in Deutschland mit etwa 15% des Bruttoinlandsprodukts im OECD-Mittelfeld. Die Weltwirtschaftskrise 2009 begünstigte mit hoher Arbeitslosigkeit einen starken Anstieg der Schwarzarbeit. Doch das Konjunkturpaket der Großen Koalition dämpfte diesen Zuwachs erheblich. Konjunkturpolitische Programme sollten immer die möglichen Auswirkungen auf die Schattenwirtschaft berücksichtigen, fordert der Ökonom Professor Dr. Friedrich Schneider in seinem Beitrag zum aktuellen Reader "Korruption - Forschungsstand, Prävention, Probleme".

"Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die Weltwirtschaftskrise 2009 mit einem angenommenen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland zwischen zwei und drei Prozent und einem Anstieg der Arbeitslosenquote zwischen 500.000 und einer Million Arbeitssuchender zu einem Anstieg der Schattenwirtschaft zwischen acht und zwölf Milliarden geführt hat. Ebenso stieg die Schattenwirtschaft leicht durch die Erhöhung des Beitragssatzes zur Pflegeversicherung. Hingegen wirkte sich die Senkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung und die Erhöhung der steuerlichen Absetzbarkeit privater Haushaltsaufwendungen negativ auf die Entwicklung der Schattenwirtschaft in einem Volumen zwischen vier und sechs Milliarden Euro aus. Der Nettoeffekt in 2009 führte zu einer (moderaten) Erhöhung der Schattenwirtschaft zwischen 3,8 und 5,6 Milliarden Euro ..."
 
Die Schattenwirtschaft betrug in Deutschland 1975 etwa 5,75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Parallel zu den fiskalischen Abgaben stieg sie kontinuierlich und erreichte 2003 den Spitzenwert von 17,10 Prozent (= 370 Milliarden Euro) - und flacht seither leicht ab. Der Trend verläuft in den meisten anderen OECD-Ländern ähnlich. Südeuropa ist in der Schattenwirtschaft führend; in Österreich und der Schweiz wird wesentlich seltener schwarz gearbeitet ...
 

Korruption – Forschungsstand, Prävention, Probleme
Kliche, Thomas; Thiel, Stephanie (Hrsg.)




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