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Schule: Jüngere Lehrer schonen sich häufiger, ältere riskieren Erschöpfung

Etwa zehn Prozent der Lehrer empfinden sich als psychisch erschöpft. Sie leiden meist unter einem Mangel an Tätigkeitsspielraum, Aufgabenvielfalt, Entwicklungsmöglichkeiten und Partizipationschancen; ein unerfreuliches soziales Klima und wenig Anerkennung verschärfen die Situation meist zusätzlich. Zu diesen Ergebnissen kommt Dr. Miriam Nido (Zürich) in einer neuen empirischen Studie.

Tendenziell sind die erschöpften ebenso wie die überengagierten Lehrer in einem höheren Dienst- und Lebensalter. Nido hat in ihre Untersuchung ca. 750 Pädagogen einbezogen und in vier Gruppen eingeteilt: Erschöpfung (ca. 10%), Überengagement (ca. 20%), Schonung (ca. 20%), Unauffällige (ca. 50%). Die Lehrer, die eine Schonhaltung einnehmen, sind die jüngsten - im Dienst- wie im Lebensalter; Frauen sind in dieser Gruppe über- und bei den erschöpften Lehrern unterrepräsentiert.    

Lehrerkollegien mit hohen Anteilen an Schonhaltung und unauffälligem Verhalten üben auch gegenüber Reformanforderungen größte Zurückhaltung. Bei überengagierten und bei den erschöpften Pädagogen beobachtet Miriam Nido ein reichhaltiges Repertoire an Reformbemühungen.

Die Psychologin sieht große Chancen für Schulleitungen, Erschöpfungsrisiken für Lehrer zu reduzieren: "Das Vorgesetztenverhalten hat einen bedeutenden Einfluss auf die Partizipationsmöglichkeiten, das soziale Klima, die Anerkennung und die kollektive Selbstwirksamkeit" - also auf die psychosoziale Befindlichkeit der Kollegen. Den betroffenen Lehrern selbst macht Nido bewusst: "Eine angemessene Distanzierungsfähigkeit und Erholung wie auch die Stärkung der individuellen Selbstwirksamkeit sind zentral in der Verminderung burnoutrelevanter Merkmale ..."


Das Engagement von Lehrpersonen: gesund und arbeitsfreudig oder ausgebrannt und reformmüde? Verschiedene Engagement-Typen und ihr Zusammenhang mit Arbeitsbedingungen, Personen- und Schulmerkmalen
Nido, Miriam




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