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Schmerztherapie: Sachliche Psychoedukation wird akzeptiert und ist erfolgreich

Bei chronischen Schmerztherapie bestehen häufig zwischen Patienten und psychosomatischen Therapeuten schwere Spannungen, die einen Behandlungserfolg behindern. Ein informatives, didaktisch gut strukturiertes Psychoedukations-Programm kann die Situation entspannen und den Leidensdruck vermindern, belegt Dr. Heike Schultze in einer Studie.

"Eine psychosomatische Behandlung/Begutachtung bedeutet für den Patienten, der bisher durch zahlreiche Behandlungsversuche in seinem somatischen Krankheitsmodell bestätigt wurde, eine Konfrontation. In dem oft langjährigen vorausgehenden Behandlungsverlauf wurde er durch die durchgeführten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen wiederholt in seinem organmedizinischen Ätiologiemodell bestätigt.

Im psychosomatischen Behandlungsfeld werden bisher selbstwertdienliche Attributionsmuster infrage gestellt; bereits umgesetzte berufliche, soziale, familiäre Arrangements mit der Erkrankung werden plötzlich bedroht. Der sekundäre Krankheitsgewinn erscheint kritisch.

Der stationäre Therapeut wird in seiner Rolle als zugewiesener Gutachter zu einem regelrechten Feindbild des Patienten. Er verkörpert sowohl die gefürchtete Autorität, die u.U. über einen Rentenbescheid bestimmt, und repräsentiert darüber hinaus die Instanz, die das bisherige Krankheitsmodell grundsätzlich anzweifelt."

Diese Motivations- und Therapiebehinderung wird in der AHG-Rehabilitationsklinik Bad Dürkheim durch eine modularisierte psychoedukative Schmerzbehandlung aufgelöst. Vorträge, Diskussionen, praktische Übungen, Filme und schriftliche Handouts stehen zur Verfügung. Die Themenblöcke beinhalten:

  • Psychobiologie (psychosomatische Schmerzmodelle)
  • Kopfschmerz (incl. Schmerzbewältigungsübungen)
  • Rückenschmerz
  • Sozialmedizin (Hintergründe und Vorgehensweise einer sozialmedizinischen Leistungseinschätzung)
  • Entspannung (incl. Durchführung einer Körpermeditation)

Dr. Heike Schulze hat das Programm evaluiert und gute subjektive wie objektive Ergebnisse gefunden - selbst bei Patienten, die mit dem festen Vorsatz in die Reha-Behandlung gegangen waren, sich kurzfristig verrenten zu lassen.




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