Schizophrene erkennen in der Mimik anderer Menschen positiv valente Emotionen - Freude, Überraschung - relativ gut. Bei negativ valenten Emotionen - Angst, Ekel, Trauer, Ärger - tritt jedoch meist Verunsicherung ein, die Affektdekodierung ist also unklar oder fehlerhaft. Die Folge kann auch für die Umwelt schmerzhaft werden: Schizophrene wissen oft nicht, wie sie reagieren sollen. Daraus resultieren u.U. massive soziale Defizite. Patienten aus dieser Gruppe "landen" häufig in Forensisch-psychiatrischen Kliniken.
Diplompsychologin Nicole Frommann hat mit ihrem "Training der Affekdetkodierung" nicht nur bei leicht Erkrankten, sondern auch bei multipel schwer geschädigten forensischen Patienten gute therapeutische Ergebnisse gezeigt.
"Insbesondere der signifikante korrelative Zusammenhang zwischen der Affektkodierungsleistung und dem Rückfallrisikos für Gewalttaten unterstützt die Ansicht, dass schizophren Kranke mit ausgeprägten Störungen des Sozialverhaltens in besonderem Maß von der Intervention profitieren."