Gräfin Spreti zeigt u.a. "ein Bild eines jungen Patienten, der ausschließlich im klinischen Kontext - v.a. in der Akutphase - am Gestalten interessiert war. Allen Bemühungen, ihm eine Ausbildung in einer Kunstakademie zu ermöglichen - er hätte dort wegen seiner Hochbegabung auch ohne Aufnahmeprüfung studieren können - lehnte er standhaft ab.
Die Szenerie zeigt - neben der wundersamen Personifizierung einiger Objekte, wie z.B. der Laternen - einen kleinen schwarzen Hund. Das Tier wird vom heftigen Sturm (der Psychose?) erfasst und aus seinem Haus (dem Lebenshaus des Patienten?) hinweggeweht. Das bedeutet vielleicht, dass der Hund, der als Selbstobjekt verstanden werden kann, das unbewusste Wissen des Kranken um seine Störung ausdrückt."
Die nicht selten künstlerisch wertvollen bildnerischen Äußerungen der Patienten - nach Abklingen der Symptomatik verliert sich diese Fähigkeit meist wieder -
werden in ihrer Bedeutung häufig innerhalb und außerhalb der Klinik weit unterschätzt.
D. Sollberger, U. Kobbe, Th. Röske, E. Boehlke (Hrsg.) Impulsgeber Prinzhorn. Pabst, 252 Seiten, Paperback ISBN 978-3-95853-463-6 eBook ISBN 978-3-95853-464-3