Ausdrücklich bezieht er dabei die Angehörigen der Patienten mit ein. Häufig ist das Familienklima geprägt "durch emotionales Überengagement gepaart mit einer überfürsorglichen, fast entmündigenden Haltung der Angehörigen - oder offener Vorwürfigkeit bzw. latenter Feindseligkeit. In den zwischenzeitlich entwickelten Familieninterventionsprogrammen gibt es bei aller Varianz im Detail grundsätzliche Übereinstimmungen:
- Schaffung einer Atmosphäre basaler gegenseitiger Akzeptanz
- Minimierung von Schuldgefühlen und Schuldzuweisungen
- psychoedukativ vermitteltes Wissen über schizophrene Erkrankungen und ihre Behandlung
- Vermittlung direkter und eindeutiger Kommunikationsstrategien
- Problemlösungstraining
- Erkennen und Vermeiden überfordernder Situationen
- Krisenmanagement bei akuten psychischen Dekompensationen
In einigen elaborierten Programmen werden sowohl einzelne Patienten individuell trainiert als auch die Angehörigen - sowohl im Beisein des Patienten als auch in Subprogrammen ohne ihn. In den zuletzt genannten Settings erlebt man oft und unvermittelt, unter welchem heftigen gefühlsmäßigen Druck Angehörige stehen, die eine Chance brauchen, sich auch einmal ohne das kranke Familienmitglied Luft zu machen," berichtet Trenckmann.