Anhand der Analyse der Entlassungsbriefe in Hannover "deutet sich an, dass es bestimmte Untergruppen schizophrener Patienten waren, die vom tagesklinischen Behandlungsangebot nicht profitieren konnten bzw. mit diesem nicht zurecht kamen: Kranke, die entweder ein ängstlich-depressives affektives Zustandsbild, produktiv psychotische Symptome oder Schwierigkeiten in der sozialen Kontaktaufnahme hatten. Die tendenziell kürzere Behandlungsdauer" und vielseitige Behandlungs- wie Beschäftigungsformen haben diese Patienten offensichtlich überfordert.
"So mag insbesondere der gruppentherapeutische Schwerpunkt bei einer heterogenen Gruppe gerade für Patienten, die noch unter einer produktiven Symptomatik leiden oder im Rahmen eines ängstlich-depressiven Zustandsbilds (zusätzlich) verunsichert sind, eine Überstimulation darstellen", urteilen Rosenthal und Kollegen.
"Gerade auch bei schizophrenen Patienten mit noch produktiver Symptomatik ist häufig eine Ambivalenz gegenüber der tagesklinischen Behandlung aufgrund eingeschränkter Krankheitseinsicht zu konstatieren, die sich z.B. in einem unzuverlässigen Erscheinen in der Tagesklinik oder in der Ablehnung der Medikation bzw. in schlechter Compliance äußert."