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RUBIN: Philosophen erforschen die Zuschreibung von Gedanken

Sich in andere Menschen hinein zu versetzen - ihnen eigene Gedanken zuzuschreiben - ist nicht nur grundlegende Voraussetzung für soziale Interaktionen. Erst wenn ein Kind die Fähigkeit erlernt hat, die Wünsche und Überzeugungen anderer zu erraten, beginnt es, sich und die anderen Menschen als komplexe Personen zu begreifen. Wenn diese Entwicklung ausbleibt, kann das dramatische Folgen haben, z.B. hinsichtlich mentaler Erkrankungen. Philosophen um Prof. Dr. Albert Newen (Philosophie des Geistes, Institut für Philosophie II) erforschen die Zuschreibung von Gedanken und kooperieren dabei auch mit Neurowissenschaftlern.

Beitrag mit Bildern im Netz

Den vollständigen Beitrag mit Bilder finden Sie im Internet unter: www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rubin-fruehjahr-11/beitraege/beitrag4.html

Wann sich Kinder selbst erkennen

Wann genau Kleinkinder in der Lage sind, sich selbst und anderen Gedanken zuzuschreiben, ist noch nicht eindeutig geklärt. Mit dem "False-Belief-Test" (eine Geschichte wird vorgespielt, anschließend werden Fragen dazu gestellt) zeigte sich, dass ein Kind ab dem vierten Lebensjahr die eigenen Überzeugungen von denen einer anderen Person unterscheiden kann. Eine Entwicklung, die mit der des autobiografischen Gedächtnisses zusammenfällt. Strittig ist, ob schon einzelne Verhaltenstests (verändertes Blickverhalten) zeigen können, dass diese Fähigkeit verfügbar ist: Eine Strategie, die den Test ganz ohne Sprache anwenden ließe. Erste Untersuchungen anderer Kollegen deuten zumindest darauf hin, dass Kinder vielleicht schon früher zwischen den eigenen und den Gedanken anderer unterscheiden können.

Selbst- und Fremdzuweisung: verschiedene Hirnregionen sind aktiv

Eine systematische Theorie des Geistes zu gestalten und dabei mit anderen Disziplinen zu kooperieren, ist für Prof. Newen eine wichtige Aufgabe der modernen Philosophie. Bei der Zuschreibung von Gedanken arbeitet er zum Beispiel mit Kölner Neurowissenschaftlern zusammen (Prof. Kai Vogeley). Wenn man den "False-Belief-Test" zugrunde legt, lassen sich die neuronalen Grundlagen der Zuschreibung von Gedanken untersuchen. Es zeigte sich, dass beim Denken an sich selbst und an die Gedanken anderer Personen unterschiedliche Hirnregionen beteiligt sind: Während bei Fremdzuschreibung insbesondere Regionen im Stirnlappen (medial-präfrontal) aktiv sind, kommen bei Selbstzuschreibung zusätzliche Bereiche im medial-parietalen Kortex und am Übergang zwischen Schläfen- und Scheitellappen (temporoparietal) der rechten Hirnhälfte hinzu.

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