In den offiziellen Statistiken existieren keine Daten zur rituellen Gewalt. Fast unbekannt ist das Dunkelfeld pseudoreligiösen systematischen und zielgerichteten Missbrauchs - häufig im Kontext organisierter profitabler Kriminalität.
Die Täter bauen in aller Regel erpresserisch auf Geheimhaltung - und damit eine Verstärkung der langfristigen Traumafolgen; Aufgabe der Therapie sollte es sein, diese Entwicklung zu durchbrechen, fordern die Autoren des Handbuchs.
Die Kapitel zur professionellen Hilfe - unter medizinischen, rechtlichen, psychotherapeutischen und psychosozialen Aspekten - "stellen reichhaltiges, breites Material zur Verfügung", kommentiert Pernice. Als "ausgesprochen erhellend und spannend" hebt er zwei Beiträge im Handbuch hervor: "Traumatisierung und Macht" (J. Fliß & T. Wiemers) und "Ganzheitliche Betrachtung eines Heilungsprozesses" (S. Gapp-Bauß).
In seinem Resümee fasst der Rezensent zusammen: "Ein notwendiges Buch, das bisher ohne Beispiel ist. Gut aufgebaut, klar strukturiert, ehrlich und überzeugend, höchst informativ und mit einer klaren Haltung, auch in den verschiedenen Tonlagen der unterschiedlichen AutorInnen."