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Rituelle Gewalt im Dunkelfeld: Geheimhaltung in der Psychotherapie durchbrechen

Auch Psychotherapeuten blenden häufig die Möglichkeit aus, dass ihr Trauma-Patient Opfer ritueller Gewalt geworden sein kann. "Wir möchten eigentlich nichts damit zu tun haben, wollen eigentlich nicht in Kontakt kommen mit dem, was andere Menschen diesen Patienten anzutun in der Lage waren", bekennt der Psychotherapeut und Arzt Dr. Andreas Pernice (Bremen) in "Trauma und Gewalt". Er empfiehlt daher die Neuerscheinung "Handbuch Rituelle Gewalt" zur sorgfältigen Lektüre.

In den offiziellen Statistiken existieren keine Daten zur rituellen Gewalt. Fast unbekannt ist das Dunkelfeld pseudoreligiösen systematischen und zielgerichteten Missbrauchs - häufig im Kontext organisierter profitabler Kriminalität.

Die Täter bauen in aller Regel erpresserisch auf Geheimhaltung - und damit eine Verstärkung der langfristigen Traumafolgen; Aufgabe der Therapie sollte es sein, diese Entwicklung zu durchbrechen, fordern die Autoren des Handbuchs.

Die Kapitel zur professionellen Hilfe - unter medizinischen, rechtlichen, psychotherapeutischen und psychosozialen Aspekten - "stellen reichhaltiges, breites Material zur Verfügung", kommentiert Pernice. Als "ausgesprochen erhellend und spannend" hebt er zwei Beiträge im Handbuch hervor: "Traumatisierung und Macht" (J. Fliß & T. Wiemers) und "Ganzheitliche Betrachtung eines Heilungsprozesses" (S. Gapp-Bauß).

In seinem Resümee fasst der Rezensent zusammen: "Ein notwendiges Buch, das bisher ohne Beispiel ist. Gut aufgebaut, klar strukturiert, ehrlich und überzeugend, höchst informativ und mit einer klaren Haltung, auch in den verschiedenen Tonlagen der unterschiedlichen AutorInnen."

 

Handbuch Rituelle Gewalt – Erkennen - Hilfe für Betroffene - Interdisziplinäre Kooperation
Fliß, C.; Igney, C. (Hrsg.)




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