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Report Psychologie: Verhaltenstherapie verbessert die Lebensqualität bei Parkinson

Parkinson-Patienten können von einer Psychotherapie wesentlich profitieren - psychisch und indirekt auch körperlich. Professor Dr. Erich Kasten, Neurowissenschaftler in Hamburg, bietet in der aktuellen Ausgabe von Report Psychologie einen Überblick über relevante verhaltenstherapeutische und neuropsychologische Behandlungsansätze.

Parkinsonismus ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns; Nervenzellen gehen verloren, immer weniger Dopamin wird gebildet. Typische Symptome sind Rigor (Steifheit der Muskulatur), Tremor (Zittern), Akinese (Bewegungsarmut), Fallneigung und Freezing-Phänomene (´eingefrorene´ Erstarrung in einer Bewegung). Blutdruckschwankungen, Obstipation, Schlafstörungen können hinzukommen.
 
Depressionen und Ängste sind häufig, Störungen der Impulskontrolle können z.B. zur Entwicklung einer Glücksspiel-Sucht führen; kognitive Beeinträchtigungen mit Defiziten der Handlungsfunktionen führen oft bis zur Demenz.
 
Kasten kann in seinem ausführlichen Überblick auf interessante, erfolgreiche Studien zurückgreifen; Erfolge sind bei individuell angewandten verhaltenstherapeutischen Methoden belegt:

  • Vermittlung von Coping-Strategien
  • Bewusste Veränderung der inneren Einstellung zur Krankheit
  • Gespräche über Risikofaktoren
  • Arbeit mit Angehörigen
  • Unterstützung von Aktivitäten
  • Angepasste Nutzung sozialer Unterstützung
  • Chaining, um komplexe Bewegungsfolgen in kleine überschaubare Einheiten aufzuteilen
  • Nutzung visueller, akustischer oder taktiler Cues, um den Erstarrungszustand (Freeze) zu durchbrechen
  • Rollenspieltraining zur Verbesserung sozialer Interaktionen
  • Umgang mit negativen Gedanken
  • Setzung von realistischen Zielen täglicher Arbeiten zum Umgang mit Fatigue
  • Stressmanagement, Stressimpfung
  • Schlafmanagement
  • Selbstmonitoring
  • Social Skill Training, um Strategieen in problematischen sozialen Situationen anzuwenden
  • Sokratischer Dialog, um Gefühle der Verzweiflung in Hinblick auf die Prognose zu bekämpfen
  • Entspannungstraining
  • Gruppenpsychotherapie zur Verbesserung der Lebensqualität

Die Studien konnten nachweisen, dass die Patienten mit Interventionen lernten, besseres Coping mit ihren Symptomen zu zeigen; in einigen Fällen gingen auch die körperlichen Symptome zurück, die Medikation und ihre Nebenwirkungen ließen sich reduzieren. Insbesondere die Linderung von Depressionen fällt dabei ins Gewicht.




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