Parkinsonismus ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns; Nervenzellen gehen verloren, immer weniger Dopamin wird gebildet. Typische Symptome sind Rigor (Steifheit der Muskulatur), Tremor (Zittern), Akinese (Bewegungsarmut), Fallneigung und Freezing-Phänomene (´eingefrorene´ Erstarrung in einer Bewegung). Blutdruckschwankungen, Obstipation, Schlafstörungen können hinzukommen.
Depressionen und Ängste sind häufig, Störungen der Impulskontrolle können z.B. zur Entwicklung einer Glücksspiel-Sucht führen; kognitive Beeinträchtigungen mit Defiziten der Handlungsfunktionen führen oft bis zur Demenz.
Kasten kann in seinem ausführlichen Überblick auf interessante, erfolgreiche Studien zurückgreifen; Erfolge sind bei individuell angewandten verhaltenstherapeutischen Methoden belegt:
- Vermittlung von Coping-Strategien
- Bewusste Veränderung der inneren Einstellung zur Krankheit
- Gespräche über Risikofaktoren
- Arbeit mit Angehörigen
- Unterstützung von Aktivitäten
- Angepasste Nutzung sozialer Unterstützung
- Chaining, um komplexe Bewegungsfolgen in kleine überschaubare Einheiten aufzuteilen
- Nutzung visueller, akustischer oder taktiler Cues, um den Erstarrungszustand (Freeze) zu durchbrechen
- Rollenspieltraining zur Verbesserung sozialer Interaktionen
- Umgang mit negativen Gedanken
- Setzung von realistischen Zielen täglicher Arbeiten zum Umgang mit Fatigue
- Stressmanagement, Stressimpfung
- Schlafmanagement
- Selbstmonitoring
- Social Skill Training, um Strategieen in problematischen sozialen Situationen anzuwenden
- Sokratischer Dialog, um Gefühle der Verzweiflung in Hinblick auf die Prognose zu bekämpfen
- Entspannungstraining
- Gruppenpsychotherapie zur Verbesserung der Lebensqualität
Die Studien konnten nachweisen, dass die Patienten mit Interventionen lernten, besseres Coping mit ihren Symptomen zu zeigen; in einigen Fällen gingen auch die körperlichen Symptome zurück, die Medikation und ihre Nebenwirkungen ließen sich reduzieren. Insbesondere die Linderung von Depressionen fällt dabei ins Gewicht.