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Report Psychologie: Psychologen leisten Beiträge zur Sterbe- und Trauerbebegleitung

Begleitung sterbender Menschen, ihrer Angehörigen und ihrer Helfer kann eine wertvolle Aufgabe von PsychologInnen sein - nicht im Wettbewerb, sondern als Ergänzung zu anderen Professionen. Gerlinde Dingerkus und Konrad Hoch, Klinische Psychologen, berichten in Report Psychologie über ihre Erfahrungen in der Sterbe- und Trauerbegleitung.

"Im direkten Kontakt mit Sterbenden und ihren Familien sind Psychologen beteiligt, wenn sie als Psychoonkologen tätig sind. Nur in seltenen Fällen sind sie jedoch direkt in der ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung zu finden. Ein Aufgabenfeld besteht darüber hinaus in der Beratung, Befähigung oder supervisorischen Begleitung derer, die in diesem Bereich ehrenamtlich oder hauptamtlich tätig sind," berichtet Gerlinde Dingerkus.
 
Konrad Hoch beschreibt eine eindrucksvolle Erinnerung: "Eine 74jährige Frau mit einer Krebserkrankung wird plötzlich aus dem Krankenhaus entlassen mit der Begründung, sie sei austherapiert. Die Angehörigen sind mit der Pflege der Schwerkranken überfordert. Diese will auch ihrem Mann und den Kindern nicht zur Last fallen. Sie findet auf Hinweis der Sozialstation bei uns im Hospiz einen Platz. Sie fühlt sich sofort gut aufgehoben und umsorgt.
 
Als ich ihr beim Essen behilflich bin, fällt mir auf, dass sie sehr hastig isst. Intuitiv fallen mir die Worte ein: Sie hat Hunger, sie hat Hunger gehabt, sie hat gehungert. Ich spreche davon, dass wir beide für unsere Kindheit keine so gute Zeit gewählt hätten. Und so bricht es aus ihr heraus, wie sie mit ihren Geschwistern nach der Kriegszeit Hunger gelitten hätte. Innerlich wird sie ruhiger und kann mit ihren Angehörigen über ihre Erlebnisse sprechen ..."
 
Konrad Hoch, 74 Jahre alt und ehrenamtlich tätig in der Hospizarbeit, will mit KollegInnen erarbeiten, wie psychologische Unterstützung auch institutionell verankert werden sollte.




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