NEWSBÜCHERJOURNALEONLINE-SHOP



 

Sie befinden sich hier: NEWS » Aktuelle News Psychologie » News lesen

« zurück

Report Psychologie: Nautisches Führungspersonal im Umgang mit Stress und Katastrophen schulen

Die Stressbelastung von Schiffsbesatzungen ist hoch und wird zusätzlich immer häufiger durch Unfälle oder Terrorangriffe potenziert. Der Schiffsoffizier und Diplompsychologe Prof. Dr. Hans-Joachim Jensen (Hamburg), Nestor der Schifffahrtspsychologie in Deutschland, berichtet in Report Psychologie 6/12 über die Aufgabenstellungen seiner Profession.

"Wenn ein neues Besatzungsmitglied die Arbeit an Bord aufnimmt, kann das einen hohen Akkulturationsstress zur Folge haben. Seeleute verlassen für neun bis zwölf Monate oder sogar noch länger ihren vertrauten Sprach- und Kulturraum. Zudem müssen sie sich in eine hierarchische Führungsstruktur mit einer multinationalen Besatzung einfügen.

Der Einsatz an Bord bedeutet eine ständige Verfügbarkeit und somit eine 24stündige Arbeitsbereitschaft an sieben Tagen pro Woche. Plötzliche technische Störungen oder Wetterveränderungen kommen hinzu. Die Einhaltung enger Fahrpläne führt zu kurzen Liegezeiten in stadtfernen Containerhäfen. Weitere Belastungen ergeben sich aus Umweltbedingungen wie Schiffsbewegung, Hitze, Lärm, Vibration, Enge."

Für Jensen ist es erforderlich, Schiffsoffiziere bereits während des Studiums auf den Umgang mit Stress an Bord vorzubereiten - zunächst für den Alltag und zusätzlich für Krisensituationen.

Tim Rademacher und Manfred Zielke haben dem entsprechend ein "Curriculum für nautisches Führungspersonal zur psychologischen Krisenintervention nach Extrembelastungen" zusammengestellt: Schiffsoffiziere können lernen, "eine veränderte Einstellung gegenüber der Ressource Mensch, d.h. ein besseres Arbeitsklima zu schaffen, das für die erfolgreiche Akutintervention nach Extrembelastungen essentiell ist."




alttext    

 

Aktuell

Socials

Fachzeitschriften