"Die Entwicklungsaufgaben der Emanzipation vom Elternhaus und der sexuellen Entwicklung können im Kontext sozialer Netzwerke besonders gut angegangen werden, weil die Netzwerke von Jugendlichen als private, bewertungsfreie Räume erlebt werden."
Im Netz geben sich Jugendliche nicht grundlegend anders als im "normalen Leben". "In unserer Längsschnittstudie haben wir gefunden, dass eher diejenigen in Netzwerke gehen, die auch sonst gern kommunizieren und sich offenbaren. Wir stellten zudem fest, dass mit zunehmender online-Erfahrung die Bereitschaft wächst, mehr über sich preiszugeben."
Die meisten Nutzer sind sich durchaus dessen bewusst, dass die "informationale Privatsphäre hochbedroht und korrumpiert ist - online und durch soziale Netzwerke." Das Bewusstsein für dieses Risiko "ist bei den Usern durchaus vorhanden. Es wird aber zeitweilig ausgeblendet. Das ist eine sehr aktive Form der Dissonanzreduktion," kommentiert Trepte in Report Psychologie.