Allerdings zeigen sich "Psychologiestudierende etwas weniger zurückhaltend-schizoid als die Vergleichsgruppe der Naturwissenschaftler und Mathematiker (MINT)." Typische Items für Zurückhaltung lauten: "Andere halten mich häufig für kühl" oder "Nähe zu anderen Menschen ist mir eher unangenehm." Die AutorInnen kommentieren: "Da die Psychologiestudierenden künftig mehr mit Menschen arbeiten werden als die meisten Vertreter der MINT-Fächer, ist das Ergebnis beruhigend. Allerdings ist der Effekt des Unterschieds eher gering ..." Eine Affinität und Sozialisation in der vorwiegend mathematisch-naturwissenschaftlich geprägten akademischen Psychologie wird hier erkennbar.
Daher überrascht es nicht, dass sich Psychologie Studierende und Mint-Studierende in einem Punkt gemeinsam von der Normalbevölkerung unterscheiden: Ahnungsvoll-schizotype Züge sind bei den Studierenden unterrepräsentiert. Die Nachwuchswissenschaftler distancieren sich, wenn behauptet wird: "Ich glaube, dass Strahlungen das Denken und Fühlen des Menschen beeinflussen" oder "Es gibt etwas wie den sechsten Sinn".
Sowohl bei den Psychologie Studierenden als auch bei den KommilitonInnen aus den MINT-Fächern sehen die Untersucher einen wesentlichen Unterschied gegenüber der Norm: Bereits das in beiden Gruppen weit überdurchschnittliche Abiturergebnis (als Studienvoraussetzung) lässt auf ein Leistungsprofil schließen, das nicht dem mittleren Standard entspricht.