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Religiosität ohne kirchliche Institution: Die Mehrheit der Bevölkerung glaubt an ein Leben nach dem Tod

Das gründliche Misstrauen gegenüber der institutionalisierten katholischen Kirche war Kernthema der vorösterlichen Diskussionssendung mit Anne Will. Einen weit verbreiteten "religiösen Analphabetismus" dokumentierten eingespielte Straßeninterviews: Nur ein Gesprächspartner wusste die Oster-Bedeutung zu nennen; er ist Moslem. Auch die vehmenten Institutionskritiker, Anne Will inclusive, ließen eine Religiosität - zumindest eine Sehnsucht nach Religiosität - erkennen. Dr. Tatjana Schnell hat diese weit verbreitete "implizite Religiosität" untersucht.

Eine Umfrage der Psychologin zeigte, dass in den Vorstellungen der Bevölkerungsmehrheit "transzendente Kräfte durchaus präsent sind, allerdings häufiger als ´höhere Macht´ und seltener als ´Gott´ bezeichnet werden. Nur ein Drittel der Befragten geht davon aus, dass alles, was sich auf der Erde zuträgt, ohne Einfluss äußerer Mächte geschieht."

Gleichfalls nur jeder Dritte sieht "den Tod als absolutes Ende und kann sich ein Weiterleben höchstenfalls symbolisch - in den Gedanken der Nachwelt oder durch Weitergabe der Gene - vorstellen. Zwei Drittel der Befragten nehmen an, dass mit dem Tod nicht ´alles aus´ sei. Hier ist die dem Christentum fremde Vorstellung einer Reinkarnation verbreiteter als die Annahme einer Wiederauferstehung bei Gott", berichtet Tatjana Schnell.

"Es zeigt sich ein Synkretismus, der teils Elemente fremder Religionen in die eigene Religiosität integriert, teils eine vage Transzendenzvorstellung der christlichen Terminologie vorzieht.

Wichtiger ist aber der Befund, dass die alleinige Beachtung explizit religiöser Inhalte kein vollständiges Bild der Gestaltung religiösen Lebens vermitteln würde. Inhalte wie Altruismus, Familie, Freundschaft oder Liebe sind in den Vordergrund gerückt und haben den Platz dessen eingenommen, was uns ´unbedingt angeht´."


Implizite Religiosität – Zur Psychologie des Lebenssinns
Schnell, Tatjana




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