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Religionen tragen zur Krisenbewältigung und Psychotherapie bei

Alle Hochkulturen verfügen über eine Religion. Alle großen Weltreligionen bieten ihren Gläubigen deutliche Überlebensvorteile. Denn Krisen lassen sich mit Religion besser bewältigen. Daher können Religionen auch zur Psychotherapie wesentlich beitragen, berichtet Professor Dr. Ulrich Sachse in seinem Beitrag zum Reader "Krisen erleben".

Der Psychotherapeut belegt dies anhand von Kernsätzen aus dem Judentum, dem Islam, der katholischen Konfession, dem Protestantismus und dem Buddhismus.
 
Beispiel: "Das Inshallah des Islam empfiehlt eine radikale Akzeptanz und ein Annehmen von Schicksal. Wenn ich als Mensch auf einen Rest von Sinnhaftigkeit nicht ganz verzichten kann oder will, muss ich Unrecht oder Schicksalsschläge von einem gewissen Punkt an akzeptieren und als Resultat von unergründlichen Ratschlägen einer unergründlichen Gottheit hinnehmen. Wird dieser Schritt wirklich aus tiefem Inneren vollzogen, so ist das ein Schritt in immense Stärke. In dem Moment, in dem Menschen ein Schicksal oder ein Trauma wirklich aus tiefster Seele als Bestandteil des Lebens hinnehmen können, es weder wiedergutmachen müssen noch auf Rache sinnen, verliert das Trauma seine Macht.
 
Es bindet nicht mehr an ein Ereignis der Vergangenheit, das die Gegenwart zerstört, und damit stellen sich eine Freiheit und eine neue Leichtigkeit ein.
 
Jede Stärke beinhaltet allerdings anderseits eine Gefahr. Die Gefahren der radikalen Akzeptanz sind Passivität und Fatalismus. Auf einer oberflächlichen Ebene wird das Inshallah zur Trägheit, zur Verantwortungslosigkeit, zum Fatalismus. Um diese Gefahr weiß der Islam natürlich ..." Daher ist eine oberflächliche Rezeption religiöser Sätze immer ein Missverständnis und immer destruktiv.
 
Sachsse spielt auf auf einen scheinbare banalen Spruch an: "Shit happens". Wer daran nicht zweifelt, tut einen ersten, wichtigen Schritt: "Radikale Akzeptanz ist ein wichtiges Element der Dialektisch Behavioralen Therapie nach Marsha Linehan, die selbst Zen-Buddhistin ist. Hier hat ein religiöses Element in die aktuelle Verhaltenstherapie Eingang gefunden ..."
 

Krisen erLeben
Posner, Werner; Echterhoff, Silke; Schröter, Hartmut (Hrsg.)




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