Die Wissenschaftler untersuchten Freizeit- und Leistungssportler unterschiedlichster Disziplinen.
Der äußere Einfluss als solcher ist allerdings nicht allein entscheidend. "Die Tatsache, dass beispielsweise eine junge Schwimmerin einen relativ starken Druck von außen wahrnimmt, Sport zu treiben, und es weniger aus eigenem (egosyntomem und autonomen) Antrieb heraus macht, ist nicht mit einer Sucht gleichzusetzen und scheint diese auch nicht vorherzubestimmen. Es ist eher zu vermuten, dass derartige egodystonen Regulationsformen erst suchtrelevant werden, wenn sie mit sehr hohen Ausprägungen an egosyntoner Regulation korrespondieren."
In der gleichen Ausgabe der Fachzeitschrift RAUSCH berichtet Sonja Rieder (Wien) über die selten untersuchte "Verführungssucht": "Es geht um mehr als Sex. Die geglückte Verführung eines neuen Liebesobjekts bereitet eine narzisstische Gratifikation, die ´unmerklich zur vorrangigen Nahrungsquelle des Selbst´ werden kann. ´Obschon sie energetisiert, macht sie nicht satt, sondern süchtig, weil sie einen fiktiven Bereich füttert.´
Der süchtige Mensch hat keine Wahl, er kann kein anderes Verhalten setzen als jenes, wonach er giert. Amouröse NarzisstInnen können auf ihre erotischen Abenteuer nicht verzichten, weil sie dadurch ihr brüchiges Selbst kitten, zusammenhalten. Das Objekt der Begierde ist für VerführerInnen somit lebensnotwendig und jene innere Freiheit, derer sich habituelle Libertins nur allzu oft rühmen, zum schmeichelhaften Selbstkonzept verfestigte Einbildung ..."
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