Ein Forschungsprojekt unter Leitung der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) macht´s möglich: OMPRIS ist für Betroffene niederschwellig, leicht zugänglich und kostenlos. „Sicherlich klingt es zunächst paradox, internetsüchtige Menschen mit Hilfe des Internets zu behandeln“, so Dr. med. Jan Dieris-Hirche, Oberarzt und Leiter der Medienambulanz der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum. „Doch wir holen die Betroffenen direkt dort ab, wo sie sich am meisten aufhalten – im Internet.“
Das neue Angebot wird bis zum Herbst 2022 als digitales 4- bis 6-wöchiges Beratungsprogramm mit vielen therapeutischen und medienpädagogischen Elementen zur Verfügung stehen. Etwa 2-mal pro Woche werden webcambasierte Einzelgespräche stattfinden, in denen die Teilnehmenden motiviert werden, ihr Medienverhalten zu reflektieren und zu verändern. Zudem wird eine Sozialarbeiterin bei Fragen rund um Themen wie Wohnungssuche, Wohngeld oder Hilfe bei der ARGE beraten.
OMPRIS kommt gerade zur rechten Zeit, betont die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig: „Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, digitale Therapien vorzuhalten. Dies gilt vor allem auf dem noch relativ neuen Gebiet der Internetsucht.“
Pressemitteilung: https://idw-online.de/de/news751848
Literratur zum Thema:
Petersen, Kay Uwe; Hanke, Sara; Bieber, Linny; Mühleck, Axel; Batra, Anil
Angebote bei internetbasiertem Suchtverhalten (AbiS)
Pabst, 2017, 160 Seiten, ISBN 978-3-95853-235-9, PDF 978-3-95853-236-6