Der Chirurg verbindet in der Operation die Speiseröhre unmittelbar mit dem Dünndarm. Im Lauf der Zeit entsteht durch eine Dehnung eine Art "Ersatzmagen"; er ist winzig und fasst allenfalls 200 bis 300 ml. Das heißt: Betroffene können nur kleinste Mahlzeiten aufnehmen - etwa acht pro Tag - und sollten nicht während, sondern zwischen den Mahlzeiten trinken. So einfach dies klingt ist es in der Realität nur selten. Eine Ernährungswissenschaftlerin und zwei Fachärzte beschreiben im Ratgeber, wie verschiedene Organsysteme auf den Veränderungsstress reagieren und wie Betroffene die Probleme kompetent lindern oder lösen können.
Beispiel: Die rasche Aufnahme zuckerhaltiger Speisen im Dünndarm kann Kreislaufsymptome wie Schwäche oder Schwindel auslösen; zuckerreiche und diverse andere Nahrungsmittel sind Gift für Betroffene; doch eine geschmacksreiche, kräftige Nahrung bleibt möglich und notwendig.
Der geniale Dirigent Claudio Abbado erkrankte Ende vergangenen Jahrhunderts an Magenkrebs; im Jahr 2000 wurde sein Magen entfernt. In der folgenden Zeit arbeitete Abbado nicht nur intensiv weiter - nach Einschätzung von Kritikern nahm seine künstlerische Kraft zu. 2014 starb er 81-jährig.
Literatur:
Speiseröhre - Magen - Bauchspeicheldrüse
Wie leben nach einer Operation?
Gut essen und trinken ohne Magen
Empfehlungen und Rezepte für Patienten nach Gastrektomie