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Psychotherapie: Wohlgefühl und eine Dialektik zwischen Bindung versus Autonomie

Eine Psychotherapie beginnt für Betroffene häufig zunächst mit einer gewissen Verunsicherung. "Daher ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass der Patient in der therapeutischen Stunde lustvolle Erfahrungen erleben kann," rät Dr. Gerhard Zarbock (Hamburg) in seinem "Praxishandbuch Verhaltenstherapie".

"Besonders Entspannungsübungen, geführte Traumreisen und hypnotische Strategien zur Tiefenentspannung können dazu führen, dass Patienten ein tiefes und bisher nicht gekanntes Wohlgefühl in der Therapiesituation erleben. Aus der Praxiserfahrung kenne ich zahlreiche Äußerungen von Patienten wie: ´Das hat mir gut getan; so tief habe ich mich noch nie entspannt.´

 

Natürlich geht auch Therapie mit Unlusterfahrung einher, insbesondere dann, wenn es um Konfrontation bisher vermiedener Situationen geht, die initial Angst und Unbehagen auslösen. Im Sinne des Prinzips der Bedürfnisbalance ist aber bei Unlust erzeugenden Therapieinterventionen unbedingt darauf zu achten, dass der Patient sich vorab in einer Lage der Bedürfnisbefriedigung befindet; indem z.B. das Bindungsbedürfnis, das Bedürfnis nach Autonomie und Kontrolle (freie Entscheidung für die Übung), das Bedürfnis nach Selbstwert (Anerkennung für den Mut, sich jetzt zu konfrontieren) vom Therapeuten gezielt befriedigt wurden."

 

"Viele Patienten haben ein Bedürfnis nach Bindung an den Therapeuten; sie möchten Trost, Unterstützung, Verständnis, Fürsorge, Anleitung und Lebenshilfen erhalten. Mit dem Bindungsbedürfnis sollte aber gerade bei Erwachsenen immer das Grundbedürfnis nach Autonomie und Orientierung/Kontrolle in einem dialektischen Zusammenhang gesehen werden..."

 

Gerhard Zarbock: Praxisbuch Verhaltenstherapie -
Grundlagen und Anwendungen biografisch-systemischer Verhaltenstherapie.

Pabst, 484 Seiten, Paperback ISBN 978-3-89967-471-2


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