Heinen sieht wertvolle Therapiechancen häufig ungenutzt:
- Epilepsiemedikamente können die Selbstwahrnehmung generell und zusätzlich die Wahrnehmung von Anfällen massiv einschränken.
- Epilepsiemedikamente können die Handlungsfähigkeit einschränken.
- Die Nebenwirkungen von Medikamenten können durch die Einschränkung der Selbstwahrnehmung und der Handlungsfähigkeit sogar epileptische Anfälle fördern.
- Psychotherapeutische und medikamentöse Behandlungen müssen gut aufeinander abgestimmt werden - immer unter der Kernfragestellung, wie Einschränkungen minimiert und Handlungsfähigkeiten erweitert werden können.
- Ein konservatives, verhaltensorientiertes medizinisches Vorgehen sollte möglichst früh in ein umfassendes Behandlungskonzept integriert werden.
Angsterkrankungen, Depressionen, Schlafstörungen, Erschöpfungszustände und andere Probleme können epileptische Anfälle auslösen oder verstärken. Die Anfälle selbst wiederum können die psychischen Belastungen weiter erschweren. Daraus ergibt sich dann ein gegenseitiges Aufschaukeln des Leids, das durch kein Medikament unterbrochen werden kann. Die schmerzliche Dynamik ist lediglich für Psychotherapie und Psychoedukation zugänglich.
Dr. Gerd Heinen ist erreichbar unter Tel. 030-48622866 / eMail gerd.heinen@arcor.de