Die Qualität der psychosozialen Betreuung Opiatabhängiger schwankt in Deutschland zwischen hervorragend und katastrophal. Stöver und Deimel berichten:
Sozialarbeiter und Ärzte "müssen die sozialen und die medizinischen Krankheitsfaktoren in ihr Behandlungskonzept integrieren, sie müssen die zersplitterte Zuständigkeit verschiedener Institutionen, Organisationen und Ämter für den Klienten/Patienten überbrücken und jeweils die Aspekte der anderen Profession im Auge behalten.
Zwar existieren mancherorts gut funktionierende interdisziplinäre multiprofessionelle Kooperationsformen zwischen Drogenhilfe und substituierenden Ärzten unter gegenseitiger Respektierung der jeweiligen Profession und fachlichen Kompetenz, doch sind diese positiven Erfahrungen keineswegs generalisierbar; denn nach wie vor gibt es vielerorts gravierende Kooperationsmängel. Mögliche Gründe sind u.a. fehlende zeitliche Ressourcen, mangelndes Interesse, Überforderung und fachliche Konflikte. Tatsächlich treten nicht selten schwerwiegende Kompetenzkonflikte auf, die sich sogar gelegentlich zur ´Zero-Kooperation´ ausprägen, wobei entweder Drogenberatungsstellen von bestimmten Ärzten keine Klienten mehr übernehmen oder Ärzte zu bestimmten Beratungseinrichtungen strikt keine Patienten mehr vermitteln. Omnipotenzgehabe auf beiden Seiten ist jedoch wenig hilfreich ..."
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