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Psychologische Studie belegt:
Schulen verstärken die soziale Ungleichheit

Die Kluft zwischen der schulischen und der familialen Sozialisation bleibt vor allem bei den Kindern und Jugendlichen groß, die aus bildungsfernen Schichten stammen: Die Schule orientiert sich v.a. an der Buchkultur, die Familie an audiovisuellen Medien. Prof. Dr. Rudolf Kammerl (Universität Hamburg) sieht in dieser Spaltung eine große Gefahr für die Entwicklung der Schüler und eine Verstärkung sozialer Ungleichheit.

"Für den Bildungserfolg kommt es darauf an, dass das mediale Sozialisationsfeld Familie gut zu den Mediengewohnheiten der Schule passt. Dort gilt heute noch in vielerlei Hinsicht, dass das Wissen der Welt in Büchern festgelegt ist" und in kognitiver Anstrengung in Einzelarbeit angeeignet werden soll. "Wer sich dem entzieht, scheitert im Schulsystem...

Durch die Engführung der Schule auf Literalität im engeren Sinne (statt z.B. einer umfassenderen media literacy) bleiben nicht nur verschiedene Bereiche der Medienkompetenz brach, sondern es werden darüber hinaus auch Medienerfahrungen und -präferenzen selektionsrelevant."

Um Schüler aus einem Familienmilieu mit audiovisuellen Medien auch zum Bücherlesen zu motivieren und zu qualifizieren, "müsste die Schule mehr Anstrengungen unternehmen. Diesen Mehraufwand nicht zu betreiben und Unterschiede im Textverständnis nicht nur nicht auszugleichen, sondern als mangelnde Begabung und/oder Leistungsbereitschaft zu interpretieren, kann als Verstärker sozialer Ungleichheit betrachtet werden..."


Sozialpsychologie, Sozialisation und Schule
Witte, Erich H.; Doll, Jörg (Hrsg.)




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