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Psychologie in der Gynäkologie: sensible Wechselspiele zwischen Psyche und Hormonen

"Psychologie und Psychosomatik der Frau können nur verstanden werden, wenn wir auch die Steuerung von der endokrinologischen und neurobiologischen Seite (soweit wie möglich) nachvollziehen," akzentuiert Professor Dr. Heribert Kentenich in seiner Rezension des aktuellen Fachbuchs "Psychologie in der Gynäkologie". Insbesondere den grundlegenden Übersichtsbeitrag des Herausgebers Prof. Dr. Johannes Bitzer wertet Kentenich als "sehr gut".

Bitzer fasst zusammen: "Die Trennung von Psyche und Körper ist besonders in der Gynäkologie schwierig und behindert die praktische Tätigkeit. Die Neurobiologie, die Psychoendokrinologie und die Psychoneuroendoimmunologie bieten Brücken und Übersetzungshilfen an, die ein vertieftes Verständnis ermöglichen und neue Dimensionen der Wirkungsforschung ermöglichen. Zum Beispiel ist ein vertieftes Verständnis der neurobiologischen und psychoendokrinologischen Prozesse bei Patientinnen, die unter schwerem akutem oder chronischem Stress stehen, eine wichtige Voraussetzung für eine biopsychosoziale und patientinnenorientierte Therapie.
 
Das komplexe Zusammenwirken der HHA-Achse, des Hippocampus, der Amygdala, der paraventrikulären Kerne und der Neurotransmitterregulation dient primär dem Schutz des Organismus durch eine flexible Antwort und Anpassung mit Aktivierung und Dämpfung. Andauernde Anpassungsleistung kann Stress auslösen; damit gerät dieses System bei vulnerablen Personen außer Kontrolle, wobei ein pathogenetischer Mechanismus die Umkehr der schützenden Glucocorticoidwirkung in eine schädigende Wirkung des adrenalen Hormons auf das Gehirn und andere Systeme darstellt.
 
Insbesondere die Auswirkungen von Stress auf das Immunsystem und die Lernfähigkeit des Immunsystems zeigen deutlich, wie wichtig es für die Medizin ist, die Kommunikation zwischen den Systemen zu verstehen. Dieser Crosstalk ist nicht unidirektional vom Gehirn zu den untergeordneten Systemen, sondern befasst sich auch mit den Wirkungen von Signalen dieser Systeme auf das Gehirn. Besonders in der gynäkologischen Psychoendokrinologie geht es deshalb nicht nur um die Wirkung der Psyche auf die Hormone, sondern auch um die Wirkung der Hormone auf Gehirn und Psyche ..."
 
Heribert Kentenich bezeichnet es in seiner Buchrezension in "Geburtshilfe und Frauenheilkunde" (5/2015) als "vorteilhaft, dass die Beiträge kompakt gehalten und gut untergliedert sind - sowie jeweils mit einer Zusammenfassung oder einem ´Fazit für die Praxis´ enden."
 

Psychologie in der Gynäkologie
Bitzer, Johannes; Hoefert, Hans-Wolfgang (Hrsg.)




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