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Psychologie des Vertrauens: Menschen unterschätzen meist die Vertrauenswürdigkeit anderer

Psychologen stellen in unterschiedlichen Kulturkreisen fest: Die meisten Menschen neigen dazu, sich für vertrauenswürdig zu halten, jedoch ihren Mitmenschen dieses Prädikat abzusprechen. Welche Psychologie steht hinter diesem Misstrauen? Professor Dr. Detlef Fetchenhauer und Kollegen (Universität Köln) identifizierten in ihren Studien mehrere Hintergründe:

  • Menschen wollen sich von ihrer Umwelt gern als Überlegene abgrenzen ("better than average"-Effekt)
  • Der Glaube der Menschen an die Kraft des Eigennutz-Motivs überschätzt das tatsächliche Potenzial dieses Motivs
  • Menschen neigen dazu, potenziell riskante Fehler - in diesem Fall: Vertrauen -vermeiden zu wollen und nehmen eher risikoarme Fehler - in diesem Fall: Misstrauen - inkauf.

Die Psychologen bringen hier eine kognitive Fehlleistung in's Spiel: "Wenn wir einer anderen Person zu Unrecht vertrauen, werden wir vom Leben darüber zumeist irgendwann informiert - oft genug mit großen Schmerzen. Wenn wir aber einer anderen Person nicht vertrauen, obwohl sie durchaus vertrauenswürdig wäre, werden wir einen solchen Irrtum nur selten erkennen; denn jemand kann uns seine Vertrauenswürdigkeit immer nur dann beweisen, wenn wir ihm zunächst einmal Vertrauen entgegenbringen. Daher erinnern wir uns sehr leicht an Fälle, in denen wir Anderen zu Unrecht vertraut haben, - aber nur selten an Fälle, in denen wir Anderen zu Unrecht misstraut haben. Dieser Schieflage ist sich unser kognitiver Apparat möglicherweise nicht bewusst."

 

Sozialpsychologische Beiträge zur Positiven Psychologie
Eine Festschrift für Hans-Werner Bierhoff
Rohmann, E.; Herner, M.J.; Fetchenhauer, D. (Hrsg.)




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