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Prismatische Balintgruppen: hilfreich für Trauma-Patienten und Trauma-Therapeuten

Psychotherapie mit traumatisierten Patienten: Prismatische Balintgruppen führen in unterschiedlichsten Kontexten zu guten Ergebnissen. In der Arbeit mit Kriegs- und Folteropfern sind die positiven Wirkungen besonders deutlich, berichtet Professor Dr. Alfred Drees (Krefeld) in seiner Monografie "Prismatische Balintgruppen".

Prismatisieren beinhaltet nach dem Verständnis des Psychiaters, "sich sinnlich und intuitiv auf den Gesprächspartner einzustimmen und die hierbei freiwerdenden Empfindungen und Phantasien ins Gespräch einzubringen. Damit gelingt es, abgewehrte, verdrängte bzw. vergessene Erlebnisbereiche wachzurufen und damit Symptom- und Beziehungsfixierungen aufzulösen. Das entspricht im Vergleich der physikalischen Natur des weißen Lichts, deren Inhalte erst nach dem Durchgang durch ein gläsernes Prisma in seinen unterschiedlichen Wellenlängen gesehen und untersucht werden können. Wir suchen in vergleichbarer Weise die vielfarbigen Einzelfacetten eines Problemkomplexes prismatisch erlebbar zu machen, um damit Ich-zentrierte Symptom- und Beziehungsengen auflösen zu können."
 
Für traumatisierte Patienten "wie für ihre Therapeuten und Betreuer hat sich diese sinnlich-metaphorische Arbeitsweise in prismatischen Balintgruppen besonders bewährt. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass die Betroffenen in hohem Maß ihre durchlittenen Erlebnisse zu verdrängen suchen und dass sie damit ihre intrapsychischen Strukturen lähmen. Sie blockieren so den Zugang zu ihren Gefühlen und Erlebnismöglichkeiten aus vortraumatischer Zeit." Das gesamte Wahrnehmungs-, Gefühls- und Motivationsgefüge wird damit von der erlebten Gewalt umklammert; "das Erleben bleibt auf einer Opfer-Täter-Schiene fixiert. KZ-Opfer und Vietnam-Veteranen zeigen, dass sie sich auch noch nach Jahrzehnten von ihren traumatischen Erlebnissen nicht befreien können."
 
"Wir haben bei diesen Patientengruppen im Rahmen eines tragend-schützenden und politisch-solidarischen Behandlungskonzeptes in Einzel- und Gruppengesprächen mit Folteropfern, aber auch in der Supervision von Ärzten, Pflegenden und Betreuern in diesem Feld eine stimmungsorientierte Arbeitsmethode gewählt. Mit ihr gelingt es, Subjekt- und beziehungsentlastend Gewaltthemen anzusprechen und sie in einem größeren Zusammenhang, in unterschiedlichen Farben neu aufleuchten zu lassen. Betreute wie Betreuer erleben diese Herangehensweise als deutliche Entlastung. Gewaltopfer können sich hierüber schrittweise von ihren grausamen Erlebnissen lösen und wieder Zugang zu ihren prätraumatischen Gefühlswelten gewinnen ..."
 
Alfred Drees bietet in seiner Monografie umfangreiche Skizzen von Gruppengesprächen. Das Buch richtet sich an Ärzte, Psychologen, Seelsorger, Lehrer, Pflegende und Angehörige anderer helfender Berufsgruppen.

Prismatische Balintgruppe
Drees, Alfred




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