"Die den Krankheiten zugrundeliegenden pathophysiologischen und pathochemischen Prozesse, die unüberschaubaren Reaktionsfolgen und die synchron aktivierten komplexen Stoffwechselwege sind in der Form von Attraktoren darstellbar. Von den Erkrankungen ausgehend erreichen Ströme von neurobiologischen Signalen das Gehirn, wo sie im Kontext einer ganzen Anzahl von Systemen, beispielsweise dem Gedächtnis- und limbischen System, bewertet, gespeichert und in efferente Steuerungssignale umgesetzt werden. Auf diese Weise entstehen sich ständig verändernde neuronale Karten bzw. Muster, deren grundlegende Dynamik durch ähnliche selbstorganisatorische Prozesse gekennzeichnet sein muss wie die originären, nicht linearen Krankheitsprozesse selbst.
Krankheiten etablieren im Gehirn somit eigene und durchaus typische neuronale Musterbildungen, die in den Prozessen der Selbstreflexion, der Analyse, der emotionalen Bewertung von Patienten wahrgenommen, kognitiv sowie emotional verarbeitet und in Entscheidungen umgesetzt werden. Krankheiten sind auf ihre je eigene Weise in den neuronalen Netzwerken präsent und damit auch in der Wirklichkeit mentaler kognitiver Prozesse. Je nach Verlauf und Schwere des Krankheitsbildes etablieren sie ihre eigene Wirklichkeit im Gehirn ..."
"Gehirn, Körper und Umwelt stehen in einem engen, dynamischen Beziehungsgefüge zueinander: Während die Sensoren auf der ersten Stufe die Umwelt repräsentieren, so repräsentiert das Gehirn die Körperzustände, und die Welt der mentalen Prozesse repräsentiert alles zusammen - und wirkt auf diese zurück."