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Pflege in Akutkliniken: Wie Innovationen gefördert oder verhindert werden können

Pflegende werden älter, Patienten werden älter, auch Verhaltensweisen und Strukturen in Akutstationen der Kliniken sind oft antik. Die damit wachsenden Probleme lassen sich nicht durch einen Geldregen, sondern durch Innovation entschärfen. Der wachsende Veränderungsbedarf trifft allerdings auf fast flächendeckende Widerstände. Wie lassen sie sich überwinden? Konstruktive Hinweise dazu geben Michael Kastner, Michael Falkenstein, Barbara Hinding und Kollegen in ihrem aktuellen Reader "Leistung, Gesundheit und Innovativität im demografischen Wandel".

Barbara Hinding hat eine Reihe von Gründen für Motivationsprobleme und Leistungseinbußen in Kliniken identifiziert; z.B. empfinden Pflegende eine Geringschätzung gegenüber ihrer Arbeit; Ärzte, Patienten, Angehörige seien oft nicht in der Lage, die Qualität der Pflege respektvoll einzuschätzen. Pflegende sehen sich auch zu häufig gegängelt - durch bürokratische Anforderungen etwa, durch pflegefremde Dienstleistungen usw.. Für Barbara Hinding ist die Forderung eindeutig: Nur wenn Pflegende als Experten ihrer Profession mit Selbstachtung und Stolz ihre Arbeit motiviert tun können, entwickeln sie selbst eigene innovative Ideen und setzen sinnvolle Veränderungen qualifiziert um.
 
Selda Akca und Christiane Kugler sahen sich in der wissenschaftlichen Literatur mit der Fragestellung um: Was fördert in der Akutpflege Innovationsfähigkeit? Für die Wissenschaftlerinnen war keine Studie methodisch perfekt. Doch im Überblick lassen sich die wichtigsten Faktoren erkennen, die die Veränderungsfähigkeit in der Akutpflege begünstigen:

  • Berufserfahrung und höherer Bildungsgrad (unabhängig vom Alter)
  • Einbindung, Ermutigung von Mitarbeitenden in Innovationsprozessen

Jennifer Matthes und Kollegen kritisieren: "Gerade von älteren Mitarbeitern wurden häufig Negativerfahrungen mit Innovationen oder im Umgang mit dem Vorschlagswesen gemacht. Wer erlebt hat, dass eingebrachte Ideen wieder und wieder ohne entsprechende Resonanz verhallen, verliert Motivation und Engagement.
 
Demgegenüber werden die häufigsten Hemmnisse bei jüngeren Mitarbeitern darin gesehen, dass sie oft aufgrund befristeter Arbeitsverträge nicht die Motivation besitzen, um sich neben ihrer täglichen Arbeit auch noch mit neuen Ideen am Arbeitsplatz einzubringen. Bei einigen Mitarbeitern mit befristeten Arbeitsverträgen stellt sich allerdings genau der entgegengesetzte Effekt ein: Sie hoffen, durch besonderes Engagement und besonders gute Ideen positiv beim Arbeitgeber aufzufallen ..."


Leistung, Gesundheit und Innovativität im demografischen Wandel
Kastner, M.; Falkenstein, M.; Hinding, B. (Hrsg.)




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