"Die Fähigkeit zum positiven Erleben von Sexualität setzt eine ausreichend integrierte, gleichzeitig stabile und genügend durchlässige, autonome und zur Selbstregulation und Selbstfürsorge fähige Persönlichkeit voraus. Weitere wichtige Merkmale sind Beziehungs- und Bindungsfähigkeit, ein positives Selbst- und Körperbild, Hingabefähigkeit und die Möglichkeit, intensiven Kontakt und Nähe angstfrei erleben zu können."
Grob vereinfacht diagnostizieren die Psychotherapeuten, "dass bei Persönlichkeitsstörungen die Sexualität sehr häufig im Dienste anderer, nicht-sexueller Motive oder Ichleistungen ´funktionalisiert´ wird - sehr häufig für Zwecke der Abwehr oder des Selbstschutzes. Sie wird gebraucht und eingesetzt, um Funktionsdefizite zu kompensieren oder Strukturlücken zu füllen.
Während Sexualität, wenn auch in funktionalisierter und oftmals eingeschränkter Weise, hier letztlich doch noch gelebt werden kann, ist dies beim Vorliegen schwerer Traumatisierungen in vielen Fällen nicht mehr oder nur in stark verzerrter Form möglich. Daher beeinträchtigen Persönlichkeitsstörungen oftmals weniger die sexuellen Funktionen im eigentlichen Sinn, sondern die Liebesfähigkeit sowie die Fähigkeit, Intimität zuzulassen und stabile Bindungen aufzubauen ..."
Literatur: